Ray Dalio warnt vor globalen Umbrüchen durch Trumps Zollpolitik

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten der anhaltenden Handelskonflikte zwischen den USA und China hat der renommierte Investor Ray Dalio seine Besorgnis über die Auswirkungen der Zollpolitik von Präsident Donald Trump geäußert. Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, sieht in den Handelsstreitigkeiten nur die Spitze eines viel größeren Problems, das tiefgreifende globale Umbrüche mit sich bringen könnte.

Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates und einer der einflussreichsten Investoren der Welt, hat in einem Interview seine Besorgnis über die aktuelle US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump geäußert. Er warnt davor, dass die steigenden Handelsbarrieren die globale Wirtschaft erheblich belasten könnten, insbesondere in einer Zeit, in der die USA bereits mit anderen großen Herausforderungen konfrontiert sind. Dalio sieht die Zölle als Symptom eines viel größeren Problems, das tief in den globalen wirtschaftlichen und politischen Strukturen verwurzelt ist.

Dalio argumentiert, dass die Einführung höherer Zölle nicht nur zu Problemen auf den Kapitalmärkten führen könnte, wie steigenden Kosten und sinkenden Einnahmen, sondern auch die industrielle Produktion weltweit beeinträchtigen könnte. Er bezeichnet die aktuellen wirtschaftlichen Probleme als tiefgreifend und strukturell und fordert ein Umdenken in der US-Handelspolitik. Seiner Meinung nach sollte Trump ein ‘Win-Win’-Abkommen mit China anstreben, um die Handelsbeziehungen zu verbessern und die globalen Ungleichgewichte zu adressieren.

In einem kürzlichen Beitrag auf der Plattform X betonte Dalio, dass die Entscheidung von Präsident Trump, die US-Sonderzölle für 90 Tage auszusetzen, eine Gelegenheit bietet, die Handelsbeziehungen neu zu gestalten. Er sieht dies als einen Schritt zurück von einem schlechteren Weg und als Chance, die Ansätze zur Lösung der Handelsprobleme zu überdenken. Dalio schlägt vor, dass China den Renminbi gegenüber dem Dollar aufwertet, indem es US-Dollar-Vermögen verkauft und gleichzeitig seine Finanz- und Geldpolitik lockert, um die Nachfrage zu stärken.

Obwohl Dalio mit Trump übereinstimmt, dass es ein Problem mit den Handelsbeziehungen der USA gibt, ist er besorgt darüber, dass der Präsident umfassende Zölle als Lösung anstrebt. Er argumentiert, dass es große Veränderungen in der Schulden- und Währungsordnung geben muss, um die Probleme der Schulden-, Handels- und Kapitalungleichgewichte in den Griff zu bekommen. Dalio fordert die Trump-Regierung auf, das US-Defizit auf drei Prozent des nationalen BIP zu senken.

Nach der Ankündigung von Trump erlebten die Aktienmärkte eine kräftige Erholung. Dalio rät Anlegern, ihre Risikostrategien zu überdenken, um nicht untragbare Risiken einzugehen. Er warnt davor, dass die Marktbewegungen, die viele in Angst und Schrecken versetzt haben, irgendwann wieder auftreten werden. Dalio betont, dass es wichtig ist, sich nicht nur auf die Zölle zu konzentrieren, sondern auch die tieferliegenden Ursachen und die bevorstehenden globalen Erschütterungen im Blick zu behalten.

Dalio sieht in den aktuellen Entwicklungen einen klassischen Zusammenbruch großer monetärer, politischer und geopolitischer Strukturen. Solche Umbrüche treten historisch betrachtet selten auf, haben aber immer ähnliche unhaltbare Ausgangszustände gemeinsam. Er identifiziert fünf große Bereiche, in denen sich dieser Umbruch zeigt: der Zusammenbruch der monetären und wirtschaftlichen Ordnung, der Zerfall der innenpolitischen Stabilität, die Auflösung der geopolitischen Ordnung, die Zunahme von Naturkatastrophen sowie der technologische Umbruch.

Abschließend mahnt Dalio, sich nicht von spektakulären Einzelereignissen wie den Zöllen ablenken zu lassen. Stattdessen solle man die großen Kräfte und ihre Wechselwirkungen im Blick behalten, denn sie bestimmten den Verlauf der ‘großen Zyklen’ der Geschichte. Wer nur die aktuellen Schlagzeilen verfolge, laufe Gefahr, die eigentlichen Dynamiken und ihre weitreichenden Folgen nicht zu erkennen.

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