Ray Dalio warnt vor globalem Systemkollaps: Mehr als nur Trump-Tarife

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer eindringlichen Botschaft hat Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, die Aufmerksamkeit auf eine weitreichende Krise gelenkt, die weit über die aktuellen Handelsstreitigkeiten hinausgeht.

Ray Dalio, der Gründer von Bridgewater Associates und eine einflussreiche Stimme unter Investoren, hat eine ernüchternde Botschaft übermittelt, in der er erklärt, dass die Bürger der Vereinigten Staaten nicht nur mit Handelskonflikten zu kämpfen haben, sondern den langsamen Zusammenbruch des globalen Systems beobachten, wie wir es kennen.

In einem ausführlichen öffentlichen Beitrag kritisierte Dalio die Medien und die Marktbesessenheit mit den Zöllen von Präsident Trump und argumentierte, dass diese lediglich ein Symptom und nicht die Ursache der Turbulenzen seien. Er warnte davor, den Fehler zu machen, zu denken, dass das, was jetzt passiert, hauptsächlich mit Zöllen zu tun hat.

Dalio beschreibt fünf sich überschneidende Krisen: den monetären und wirtschaftlichen Zusammenbruch, die innenpolitische Zerreißprobe, die geopolitische Neuausrichtung, die Klimainstabilität und die technologische Störung. Er hebt hervor, dass die US-Schulden mittlerweile über 36 Billionen Dollar betragen und weiter steigen. Die wirtschaftliche Beziehung zwischen den USA und China beschreibt er als “inkongruente” Schuldner-Gläubiger-Abhängigkeit, die durch Deglobalisierung und gefährlich unhaltbare Kreditaufnahme angetrieben wird.

Dalio sieht eine zunehmende Kluft zwischen der extremen Linken und der extremen Rechten in den USA. Kompromisse werden nun als Schwäche angesehen, was durch Daten des Pew Research Centers bestätigt wird, die zeigen, dass 85 % der Amerikaner glauben, dass politische Konflikte sich verschärfen.

Die alte, von den USA geführte Weltordnung zerbricht. Trumps “America First”-Strategie, von Zöllen bis hin zu Technologieverboten, signalisiert einen Wechsel zu einem “Macht-regiert-Ansatz”. Dalio verbindet dies mit historischen Zyklen, in denen aufstrebende Mächte die etablierten herausfordern – in diesem Fall China, dessen BIP (PPP) laut IWF-Daten 2024 die USA überholt hat.

Klimaereignisse wie Überschwemmungen, Dürren und Pandemien sind keine einmaligen Ereignisse mehr, sondern systemische Schocks, die fragile politische und finanzielle Systeme weiter erodieren. Die technologische Disruption, insbesondere durch KI, beschleunigt alles – von geopolitischen Wettrüsten bis hin zur Verdrängung von Arbeitskräften. “Dies ist kein Business as usual”, warnte Dalio.

Dalio schlägt vor, dass politische Entscheidungsträger aufhören sollten, auf Schlagzeilen zu reagieren, und stattdessen die Vergangenheit studieren. “Was jetzt passiert, ähnelt den Schuldenausfallzyklen der 1930er Jahre und dem Stagflationschaos der 1970er Jahre”, schrieb er.

Unterdessen warnt der Milliardärsinvestor Bill Ackman vor schweren wirtschaftlichen Folgen eskalierender Zölle und betont, dass das Geschäft stark auf Vertrauen und Zuversicht angewiesen ist. Ackman forderte eine 90-tägige Pause bei der Umsetzung von Zöllen – ein Schritt, der von einem anderen Milliardär, Andrew Beal, kritisiert wurde. Ebenso warnte Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase & Co., dass die Zölle Inflation auslösen und die US-Wirtschaft verlangsamen könnten.

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