MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Tata Technologies, ein Tochterunternehmen des indischen Konzerns Tata Motors, steht im Mittelpunkt eines massiven Ransomware-Angriffs. Die Hackergruppe Hunters International hat sich zu dem Angriff bekannt und droht mit der Veröffentlichung von 1,4 Terabyte gestohlener Daten.
Die jüngsten Ereignisse um Tata Technologies werfen ein Schlaglicht auf die anhaltende Bedrohung durch Ransomware-Angriffe, die selbst große multinationale Unternehmen nicht verschont. Die Hackergruppe Hunters International hat behauptet, 1,4 Terabyte an Daten von dem Ingenieurdienstleister exfiltriert zu haben. Diese Datenmenge umfasst über 730.000 Dateien, die nun als Druckmittel für eine Lösegeldforderung dienen.
Bereits im Januar 2025 hatte Tata Motors eine Pflichtmitteilung an die indische Börse gemacht, in der ein Ransomware-Vorfall gemeldet wurde, der einige IT-Dienste vorübergehend lahmlegte. Während Tata Technologies damals versicherte, dass die Dienstleistungen für Kunden nicht beeinträchtigt wurden, blieb die Identität der Angreifer und das Ausmaß des Datenlecks unklar.
Hunters International, bekannt für Angriffe auf hochkarätige Ziele in verschiedenen Sektoren wie Automobil, Finanzen und Gesundheitswesen, hat nun die Verantwortung für den Angriff übernommen. Die Gruppe droht, die gestohlenen Daten zu veröffentlichen, sollte das geforderte Lösegeld nicht gezahlt werden. Der genaue Betrag der Forderung wurde jedoch nicht bekannt gegeben.
Es gibt Spekulationen, dass Hunters International eine umbenannte Version der mittlerweile aufgelösten Hive-Ransomware-Gruppe sein könnte. Diese Vermutung basiert auf der Beobachtung, dass beide Gruppen dieselbe Ransomware-Variante verwenden. Hive hatte zuvor Tata Power im Jahr 2022 angegriffen und Daten veröffentlicht, nachdem das Unternehmen die Zahlung verweigert hatte.
Die aktuelle Situation bei Tata Technologies bleibt ungelöst. Das Unternehmen hat sich bisher nicht öffentlich zu den Lösegeldforderungen geäußert oder bestätigt, ob es in Kontakt mit den Angreifern steht. Diese Entwicklungen werfen erneut Fragen zur Wirksamkeit von Strafverfolgungsmaßnahmen auf, die darauf abzielen, solche kriminellen Netzwerke zu zerschlagen.
Die Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit für Unternehmen, fortschrittliche Cybersicherheitsmaßnahmen zu priorisieren. Dazu gehören eine umfassende Reaktionsplanung auf Vorfälle und proaktive Bedrohungsanalysen, um die Auswirkungen solcher Angriffe zu mindern. Die Reaktion von Tata Technologies auf diesen Vorfall wird zweifellos als Fallstudie für andere Unternehmen dienen, die mit ähnlichen Bedrohungen konfrontiert sind.
Camellia Chan, CEO und Mitbegründerin von X-PHY, kommentierte die jüngsten Entwicklungen und stellte fest, dass der Industriesektor im Jahr 2024 am stärksten von Angriffen betroffen war. Die Nachricht, dass Hunters International angeblich 1,4 TB an Daten von Tata Technologies gelistet hat, zeigt, dass dieser Trend ungebrochen ist.
Chan betonte, dass Industriebetriebe aufgrund ihrer Größe und der prominenten Kunden wie Jaguar, Airbus, Ford und Honda als lukrative Ziele für Cyberkriminelle gelten. Sie erklärte, dass nur eine KI-gestützte und mehrschichtige Verteidigungsstrategie, die Software- und Hardwarelösungen kombiniert, solche Angriffe verhindern kann, indem Bedrohungen proaktiv erkannt werden, bevor Angreifer Zugang erhalten.
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