Qiagen setzt auf Wachstum durch Innovation trotz globaler Herausforderungen

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Qiagen, ein führender Diagnostikspezialist, navigiert durch die Herausforderungen der globalen Märkte, um sein Wachstumspotenzial zu maximieren. Nach einer pandemiebedingten Flaute zeigt das Unternehmen Anzeichen einer Erholung und plant, durch innovative Produkte und strategische Anpassungen seine Marktposition zu stärken.

Qiagen, ein bedeutender Akteur im Bereich der Diagnostik, hat nach den pandemiebedingten Rückschlägen begonnen, sich zu erholen. Das Unternehmen erwartet bis 2025 ein Umsatzwachstum von etwa vier Prozent, das durch die Einführung neuer Produkte unterstützt werden soll. Diese positive Entwicklung wird jedoch durch Unsicherheiten auf dem US-Markt und wirtschaftliche Herausforderungen in China getrübt, was zu einem Rückgang des Nettogewinns führte.

Im letzten Quartal überraschte Qiagen mit besseren Ergebnissen als erwartet, was auf eine leichte Erholung hindeutet. Das Management unter der Leitung von CEO Thierry Bernard rechnet mit einer Fortsetzung des stabilen Wachstums, das in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 beobachtet wurde. Finanzvorstand Roland Sackers betonte jedoch, dass das Erreichen der Prognosen stark von den politischen Rahmenbedingungen abhängt. Trotz dieser optimistischen Aussichten verlor die Qiagen-Aktie fast drei Prozent und fiel damit ans Ende des DAX.

Besonders die Unsicherheiten im Zusammenhang mit einem möglichen Regierungswechsel in den USA stellen eine Herausforderung dar. Qiagen generiert etwa die Hälfte seines Umsatzes auf dem US-amerikanischen Markt und betreibt dort auch Produktionsanlagen. Die Hoffnung auf steuerliche Entlastungen steht im Kontrast zu möglichen Strafzöllen, die den europäischen Handel beeinträchtigen könnten. Auch Kürzungen bei Forschungsmitteln führen zu Verunsicherung bei US-Kunden.

In China bleibt das Geschäft aufgrund der wirtschaftlichen Lage und dem Trend zu heimischen Produkten herausfordernd. Qiagen sieht sich jedoch durch den stabilen Verkauf von Verbrauchsmaterialien gestützt, die für wiederkehrende Einnahmen sorgen. Nach einem schwachen Start in die erste Jahreshälfte 2024 zeigten sich ab dem dritten Quartal positive Tendenzen.

Für 2025 prognostiziert Qiagen bei konstanten Wechselkursen ein Umsatzwachstum von etwa vier Prozent. Innovationstreiber sollen der Tuberkulosetest, digitale PCR-Tests und das Qiastat-X Testsystem sein. Neue Produkteinführungen sind ebenfalls geplant. Die operative Marge soll sich um 1,5 Prozentpunkte verbessern und über 30 Prozent steigen. Der bereinigte Gewinn je Aktie wird auf mindestens 2,28 Dollar angestrebt, nach 2,20 Dollar im Vorjahr.

Die Langfristziele des Konzerns bleiben unverändert: Qiagen strebt bis 2028 eine Marge von mindestens 31 Prozent an, was wohl schon bald erreicht werden könnte. Die Festlegung einer höheren Zielmarke will das Management allerdings erst nach dem Erreichen der 31-Prozent-Grenze in Betracht ziehen.

Im Jahr 2023 steigerte Qiagen seinen Umsatz um ein Prozent auf fast 2 Milliarden Dollar. Die Entscheidung, das Neumodx-Testsystem einzustellen, wirkte sich positiv auf die Unternehmensprofitabilität aus, ebenso wie Effizienzsteigerungen. Trotzdem verzeichnete Qiagen aufgrund höherer Kosten und Restrukturierungsmaßnahmen einen Nettogewinnrückgang um 76 Prozent auf 84 Millionen Dollar.

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