OXFORD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Welt, in der Falschinformationen zunehmend Einfluss auf gesellschaftliche Debatten und persönliche Entscheidungen nehmen, haben Forscher der Universitäten Oxford, Cambridge, Bristol, Potsdam und King’s College London eine vielversprechende Methode entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit gegen solche Fehlinformationen zu stärken. Diese als ‘psychologische Booster’ bezeichneten Interventionen zielen darauf ab, das Gedächtnis zu stärken und so die Fähigkeit zu verbessern, irreführende Informationen zu erkennen und abzuwehren.
Die aktuelle Forschung zeigt, dass gezielte psychologische Interventionen, die das Gedächtnis fokussieren, die langfristige Widerstandsfähigkeit gegen Falschinformationen erheblich verbessern können. Diese sogenannten ‘psychologischen Booster’ wirken ähnlich wie medizinische Impfauffrischungen, indem sie die Erinnerung an die ursprünglichen Schulungsinhalte stärken und so die Fähigkeit zur Erkennung und Abwehr von Fehlinformationen über längere Zeiträume hinweg aufrechterhalten.
In der Studie, die in der renommierten Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, untersuchten die Forscher verschiedene Ansätze, darunter textbasierte Nachrichten, Videos und interaktive Spiele, um Menschen gegen Fehlinformationen zu ‘impfen’. Die Ergebnisse zeigten, dass alle drei Methoden effektiv waren, jedoch ihre Wirkung schnell nachließ, wenn keine regelmäßigen Gedächtnisauffrischungen erfolgten.
Besonders effektiv erwiesen sich Gedächtnis-fokussierte Interventionen, die durch regelmäßige Erinnerungen oder Verstärkungsbotschaften ergänzt wurden. Diese Ansätze verlängerten die Wirksamkeit der ursprünglichen Interventionen erheblich. Im Gegensatz dazu hatten Booster, die sich auf die Motivation zur Selbstverteidigung gegen Fehlinformationen konzentrierten, keine messbaren Vorteile für die Langlebigkeit der Effekte.
Dr. Rakoen Maertens, der leitende Forscher der Studie, betonte die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die öffentliche Bildung und digitale Kompetenzprogramme. Er erklärte, dass durch die Integration von Gedächtnis-verbessernden Techniken in diese Programme die Fähigkeit der Menschen, kritische Fähigkeiten zur Erkennung von Fehlinformationen zu behalten, erheblich verlängert werden könne.
Professor Stephan Lewandowsky, Mitautor der Studie, hob hervor, dass die Effekte der Inokulationsinterventionen bei Videos, Spielen und textbasiertem Material nahezu identisch waren. Dies erleichtert die großflächige Umsetzung solcher Programme in verschiedenen Kontexten, um die Fähigkeiten der Menschen zu stärken, irreführende Informationen zu erkennen.
Die Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit für skalierbare und langlebige Interventionen gegen Fehlinformationen und betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Forschern, politischen Entscheidungsträgern und sozialen Medienplattformen, um diese Erkenntnisse in öffentliche Informationskampagnen zu integrieren.
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