MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer in Deutschland steht zunehmend im Fokus, da die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen signifikant gestiegen ist.
Die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer in Deutschland gerät zunehmend unter Druck, wie aktuelle Daten zeigen. Ein bemerkenswerter Anstieg der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen, insbesondere Depressionen, hat die Aufmerksamkeit von Unternehmen und Gesundheitsexperten gleichermaßen geweckt. Im vergangenen Jahr verzeichneten Depressionen einen Anstieg der Fehltage um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht.
Besonders betroffen sind Arbeitnehmer in Kitas und der Altenpflege, wo die Belastungen durch die Arbeitssituation besonders hoch sind. Diese Branchen stehen vor der Herausforderung, nicht nur die Arbeitsbedingungen zu verbessern, sondern auch die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern. Die durchschnittliche Dauer der Krankschreibungen hat sich auf knapp 33 Tage erhöht, was auf die Schwere der Erkrankungen hinweist.
Die DAK-Gesundheit, eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands, hat in ihrem aktuellen Psychreport alarmierende Zahlen veröffentlicht. Bei 100 Beschäftigten führten psychische Diagnosen zu 342 Fehltagen, ein Anstieg im Vergleich zu 323 Tagen im Vorjahr. Besonders dramatisch ist der Anstieg der durch Depressionen bedingten Fehltage, die von 122 auf 183 Tage gestiegen sind.
Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, betont die weitreichenden Auswirkungen dieser Entwicklung. Er warnt davor, die Augen vor den steigenden Zahlen zu verschließen und fordert mehr Aufklärung sowie unterstützende Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit. Diese sei entscheidend für die Resilienz einer Gesellschaft und die wirtschaftliche Stärke Deutschlands.
Der Anstieg der Arbeitsausfälle betrifft alle Altersgruppen, wobei besonders ältere Arbeitnehmer einen starken Anstieg verzeichnen. Bei den über 60-Jährigen stiegen die Fehltage von 169 auf 249 pro 100 Beschäftigten. Diese Entwicklung zeigt, dass psychische Erkrankungen ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen, das nicht auf bestimmte Altersgruppen beschränkt ist.
Die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung aufgrund psychischer Probleme hat sich im Jahr 2024 geringfügig auf knapp 33 Tage erhöht. Besonders Fälle mit Krankschreibungen zwischen 29 und 42 Tagen nahmen um 14 Prozent zu. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz stärker in den Fokus zu rücken und entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.
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