MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Erforschung von Psilocybin als vielversprechende Behandlungsmöglichkeit für psychische Erkrankungen erweitert sich zunehmend über die Behandlung von Stimmungsschwankungen hinaus.
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Psilocybin, ein natürlich vorkommender Wirkstoff in bestimmten Pilzarten, bekannt als “Magic Mushrooms”, wird zunehmend als potenzielles Mittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen erforscht. In einer neuen Studie berichten Forscher, dass Teilnehmer, die Psilocybin in einem therapeutischen Kontext konsumierten, nicht nur eine Reduktion ihrer depressiven Symptome, sondern auch eine Verbesserung ihrer Schlafqualität erfuhren. Diese Ergebnisse wurden in einer renommierten psychiatrischen Fachzeitschrift veröffentlicht.
Psilocybin wird im Körper zu Psilocin umgewandelt, das mit Serotoninrezeptoren im Gehirn interagiert. Diese Interaktion führt zu veränderten Wahrnehmungen, Stimmungen und Kognitionen, die oft als psychedelisch beschrieben werden. Wissenschaftler sind besonders an Psilocybin interessiert, da es in der Lage ist, psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen zu behandeln. Im Gegensatz zu traditionellen Antidepressiva, die Wochen brauchen, um Wirkung zu zeigen, kann Psilocybin schnelle und anhaltende Verbesserungen der Stimmung nach nur ein oder zwei Sitzungen bewirken.
Die neue Studie, geleitet von Matthew J. Reid und Robin Carhart-Harris, zielte darauf ab, zu verstehen, ob Psilocybin die Schlafqualität verbessert und ob anfängliche Schlafstörungen die antidepressiven Effekte von Psilocybin beeinflussen. Reid, ein Assistenzprofessor für Psychiatrie und Neurowissenschaften, betont die Bedeutung der Untersuchung der Beziehung zwischen Schlafstörungen und psychischer Gesundheit.
Die Forscher rekrutierten 653 Teilnehmer, die an geführten Psilocybin-Sitzungen teilnahmen, was diese Studie zu einer der größten ihrer Art macht. Etwa 60% der Teilnehmer erfüllten die klinischen Kriterien für signifikante Depressionen, wobei Schlafstörungen nahezu universell waren. Insbesondere Schlaflosigkeit war die häufigste Beschwerde.
Die Ergebnisse zeigten, dass Psilocybin depressive Symptome um durchschnittlich 33% nach zwei Wochen und um über 50% nach vier Wochen reduzierte. Diese Verbesserungen waren bei Teilnehmern mit schwerer Depression ausgeprägter. Auch Schlafstörungen verbesserten sich, wenn auch weniger stark als die depressiven Symptome.
Ein wichtiger Befund war, dass Teilnehmer mit schweren Schlafstörungen zu Beginn der Studie weniger wahrscheinlich eine Remission der Depression erreichten, selbst wenn sich ihre depressiven Symptome verbesserten. Dies deutet darauf hin, dass Schlafstörungen die therapeutischen Effekte von Psilocybin beeinträchtigen könnten.
Die Studie hebt die Bedeutung hervor, Schlaf als Faktor in der Psilocybin-unterstützten Psychotherapie zu berücksichtigen. Es gibt jedoch Einschränkungen, wie das Fehlen einer Kontrollgruppe und die Variabilität der Dosierung in einem natürlichen Umfeld, die die Schlussfolgerungen erschweren.
Langfristig zielen die Forscher darauf ab, weiter zu erforschen, welche Rolle der Schlaf in den Mechanismen der psychedelischen Therapieprozesse spielen könnte. Diese Forschung könnte neue Wege für die Behandlung von Depressionen und Schlafstörungen aufzeigen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Psilocybin: Potenzial für verbesserte Schlafqualität bei Depressionen".
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