Psilocybin-Nutzung in den USA: Ein Anstieg mit Risiken und Chancen

DENVER / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Psilocybin, dem psychoaktiven Wirkstoff in sogenannten “Magic Mushrooms”, hat in den USA seit 2019 erheblich zugenommen. Diese Entwicklung fällt mit der zunehmenden Legalisierung und dem wachsenden Interesse an den therapeutischen Möglichkeiten der Substanz zusammen.

Die Verwendung von Psilocybin hat in den letzten Jahren in den USA einen bemerkenswerten Anstieg erlebt. Eine aktuelle Studie, die von Forschern der University of Colorado Anschutz Medical Campus und Rocky Mountain Poison and Drug Safety durchgeführt wurde, zeigt, dass die Nutzung über alle Altersgruppen hinweg gestiegen ist. Besonders auffällig ist der Anstieg bei jungen Erwachsenen und Personen über 30 Jahren. Diese Entwicklung korreliert mit der Legalisierung in einigen US-Bundesstaaten und dem wachsenden Interesse an den potenziellen therapeutischen Vorteilen von Psilocybin.

Die Studie, die in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass der Anteil der Erwachsenen, die Psilocybin mindestens einmal im Leben verwendet haben, von 10% im Jahr 2019 auf 12,1% im Jahr 2023 gestiegen ist. Besonders stark war der Anstieg bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren, wo die Nutzung um 44% zugenommen hat, sowie bei Erwachsenen über 30 Jahren mit einem Anstieg von 188%.

Ein besorgniserregender Aspekt der Studie ist der dramatische Anstieg der Anrufe bei Giftzentralen im Zusammenhang mit Psilocybin. Diese stiegen bei Erwachsenen um 201%, bei Jugendlichen um 317% und bei Kindern sogar um 723% zwischen 2019 und 2023. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit einer besseren Überwachung und öffentlichen Aufklärung über die Risiken und den sicheren Umgang mit Psilocybin.

Viele der Psilocybin-Nutzer berichten von psychischen Gesundheitsproblemen oder chronischen Schmerzen, was darauf hindeutet, dass die Substanz oft zur Selbstbehandlung eingesetzt wird. Psilocybin wird als potenzielle Behandlung für Erkrankungen wie PTSD, Depressionen und Substanzgebrauchsstörungen untersucht, ist jedoch noch nicht von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen.

Die Forscher betonen die Notwendigkeit, dass Gesundheitssysteme besser auf den Anstieg der Psilocybin-Nutzung vorbereitet sein müssen. Es gibt derzeit eine Lücke in der medizinischen Kodierung, die es erschwert, Psilocybin-bezogene Probleme in Notaufnahmen zu verfolgen. Dies könnte dazu führen, dass die Gesundheitsbehörden nicht angemessen auf die steigende Nutzung reagieren können.

Die Studie basiert auf Daten aus fünf großen nationalen Umfragen von 2014 bis 2023, darunter die National Survey on Drug Use and Health (NSDUH) und das National Poison Data System (NPDS). Die Ergebnisse zeigen, dass die öffentliche Wahrnehmung von Psilocybin im Wandel ist, was eine verstärkte Aufklärung und Vorbereitung der Gesundheitsdienste erfordert.

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