ISTANBUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Türkei eskaliert die politische Lage, nachdem die Behörden hart gegen Kritiker des Staatschefs Recep Tayyip Erdoğan vorgehen.
Die politische Landschaft in der Türkei ist in Aufruhr, nachdem die Behörden dutzende Menschen festgenommen haben, die in sozialen Netzwerken Kritik an der Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu geäußert hatten. Innenminister Ali Yerlikaya erklärte, dass 261 Accounts identifiziert wurden, die angeblich provokative Inhalte verbreiten. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie, um die Opposition gegen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan zu unterdrücken. İmamoğlu, der als aussichtsreichster Gegenkandidat für die kommenden Präsidentschaftswahlen gilt, wurde wenige Tage vor der geplanten Ankündigung seiner Kandidatur festgenommen. Ihm werden Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Korruption vorgeworfen. Seine Partei bezeichnet die Vorwürfe als politischen Schachzug, um einen starken Gegner auszuschalten. International stieß die Festnahme auf Kritik, unter anderem bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz sie als ein ‘sehr, sehr schlechtes Zeichen’. Die Festnahme von İmamoğlu und weiteren politischen Persönlichkeiten führte zu massiven Protesten im ganzen Land. Die türkische Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Demonstrationen zu unterdrücken. Gleichzeitig wurde der Zugang zu sozialen Netzwerken stark eingeschränkt, was die Kommunikation der Protestierenden zusätzlich erschwerte. Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die angespannte politische Situation in der Türkei, die sich zunehmend in Richtung autoritärer Maßnahmen bewegt. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da die Unterdrückung der Meinungsfreiheit und die Einschränkung des Zugangs zu Informationen die demokratischen Grundsätze gefährden. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die politische Landschaft in der Türkei weiterentwickelt und ob die Regierung unter Erdoğan ihren Kurs der Repression fortsetzt oder auf internationalen Druck reagiert.
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