LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Produktivität in Großbritannien steht unter erheblichem Druck, da neue Daten eine schnellere Abnahme als erwartet zeigen. Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen für die Wirtschaft des Landes und wirft Fragen zur Rolle der Zuwanderung auf.
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Die jüngsten Daten des britischen Statistikamts (ONS) zeigen, dass die Produktivität in Großbritannien zwischen April und Juni um -0,9 % gesunken ist, was deutlich über den vorhergesagten -0,3 % liegt. Diese Abnahme wird hauptsächlich auf einen unerwartet hohen Zuwanderungsüberschuss zurückgeführt, der die Bevölkerungszahl des Landes erhöht hat, ohne dass ein entsprechender Anstieg des wirtschaftlichen Outputs zu verzeichnen ist.
Die Nettozuwanderung erreichte im Jahr bis Juni 2023 einen Rekordwert von 906.000 Menschen, was die vorherige Schätzung von 740.000 deutlich übertrifft. Diese Zahlen wurden nach einer Neugewichtung der Arbeitskräfteerhebung des ONS bekannt gegeben, die jüngste Bevölkerungsprognosen berücksichtigt. Die Anpassungen zeigen, dass es 484.000 mehr Erwachsene im erwerbsfähigen Alter gibt als bisher angenommen, was die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden erhöht und somit die Produktivität pro Stunde senkt.
Diese Entwicklungen treten in einer Zeit auf, in der Premierminister Keir Starmer strategische Änderungen plant, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Die Labour-Partei strebt an, die höchsten anhaltenden Wirtschaftswachstumsraten in der G7 zu erreichen, wobei die Produktivität als Schlüsselfaktor für das schleppende Wachstum seit der Finanzkrise gilt.
Historisch gesehen verzeichnete Großbritannien von 1974 bis 2008 ein durchschnittliches Produktivitätswachstum von 2,3 % pro Jahr. Nach der Finanzkrise fiel dieser Wert jedoch auf durchschnittlich nur 0,5 % pro Jahr zwischen 2008 und 2020. Diese Entwicklung stellt einen der gravierendsten Rückgänge in der britischen Geschichte seit dem 18. Jahrhundert dar.
Die aktuellen Herausforderungen werfen Fragen zur Rolle der Zuwanderung und ihrer Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt auf. Während die Nettozuwanderung die Bevölkerung erhöht, bleibt der wirtschaftliche Output unverändert, was die Produktivität pro Arbeitsstunde belastet. Dies könnte langfristige Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Wirtschaft haben.
Experten betonen, dass eine umfassende Strategie erforderlich ist, um die Produktivität zu steigern und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Dazu gehören Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie Maßnahmen zur Förderung von Innovationen und technologischen Fortschritten. Nur so kann Großbritannien seine wirtschaftliche Position in der globalen Arena stärken.
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