STUTTGART / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten einer Absatzkrise und sinkender Gewinne hat Porsche eine strategische Kehrtwende vollzogen, die sowohl in der Branche als auch bei den Kunden für Diskussionen sorgt. Der Sportwagenhersteller, der einst als Vorreiter im Elektrosegment galt, setzt nun wieder verstärkt auf Verbrennungsmotoren. Diese Entscheidung wirft Fragen auf: Ist dies ein notwendiger Schritt zur Stabilisierung des Unternehmens oder ein Rückschritt in eine veraltete Technologie?
Porsche, ein Name, der für Luxus und Leistung steht, sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Die Absatzkrise, die das Unternehmen erfasst hat, zwingt CEO Oliver Blume zu drastischen Maßnahmen. Noch vor wenigen Jahren galt der Taycan als Symbol für Porsches Aufbruch in das Elektrozeitalter. Doch die Realität hat die Erwartungen überholt: Die Verkaufszahlen des Taycan sind eingebrochen, und die Produktion wurde drastisch reduziert. Mitarbeiter berichten von einer sinkenden Auslastung, was die einstige Großserienfertigung fast zu einem Manufakturbetrieb degradiert hat.
Die Probleme des Taycan sind jedoch nur ein Teil des größeren Bildes. Porsche kämpft mit schwächelnden Verkäufen in China, steigenden Produktionskosten und einer unsicheren Marktlage in den USA, wo drohende Strafzölle die Rentabilität gefährden könnten. Diese Herausforderungen haben bereits zu einem geplanten Stellenabbau von 1.900 Arbeitsplätzen geführt, um die finanzielle Stabilität zu sichern. Blume betont die Notwendigkeit, profitabel zu bleiben, auch wenn die Absatzzahlen sinken.
In dieser angespannten Lage hat Porsche beschlossen, 800 Millionen Euro in die Verlängerung der Lebensdauer von Verbrennermotoren und Hybriden zu investieren. Ursprünglich war geplant, bis 2030 80 % der verkauften Porsches elektrisch anzutreiben. Doch die Transformation verläuft langsamer als erwartet, und viele Kunden bevorzugen nach wie vor klassische Verbrenner. Blume räumt ein, dass die Transformation länger dauert als gedacht.
Der Druck auf Porsche kommt nicht nur von außen, sondern auch von innen. Innerhalb der Familien Porsche und Piëch, die die Mehrheit am Unternehmen halten, wächst die Nervosität. In internen Diskussionen wird die Frage laut, warum Blume nicht früher umgesteuert hat. Die Marke Porsche, einst als unantastbar angesehen, wird nun als „auf Crash-Kurs“ bezeichnet.
Blume reagiert auf die Krise nicht nur mit einer strategischen Neuausrichtung, sondern auch mit personellen Veränderungen im Top-Management. Finanzchef Lutz Meschke und Vertriebschef Detlev von Platen müssen gehen, um frischen Wind in die Führungsebene zu bringen. Weitere Veränderungen im Vorstand sind nicht ausgeschlossen.
Während Porsche mit internen Herausforderungen kämpft, droht neue Konkurrenz aus China. Der Tech-Konzern Xiaomi hat mit dem SU7 ein Elektrofahrzeug auf den Markt gebracht, das dem Taycan in Performance ebenbürtig ist, aber nur ein Drittel kostet. Prognosen zufolge könnte Xiaomi allein in China über 250.000 Fahrzeuge verkaufen, während Porsche weltweit nur 15.000 Taycans plant abzusetzen.
Ein weiteres Risiko für Porsche ist die US-Handelspolitik. Sollte Donald Trump erneut Strafzölle von 25 % auf importierte Autos verhängen, könnte Porsche in den USA schnell in die Verlustzone rutschen. Eine lokale Produktion wäre unwirtschaftlich, da die Stückzahlen zu gering sind. Eine mögliche Lösung könnte die CKD-Produktion sein, bei der Fahrzeuge in Einzelteilen exportiert und erst vor Ort zusammengesetzt werden.
Während Porsche seine Strategie umstellt, bleibt ein zentrales Problem: die Qualität des Taycan. Kunden beschweren sich über Softwareprobleme, Batteriemängel und Rückrufe. Die zweite Generation des Taycan soll robuster sein, doch das Vertrauen vieler Kunden ist bereits erschüttert. Ein Beispiel: Ein langjähriger Porsche-Fan, der seinen Taycan nach drei Jahren wieder verkaufen wollte, bekam von Porsche ein Angebot von 52.500 Euro – für ein Fahrzeug, das einst 105.000 Euro kostete.
Die Rückkehr zum Verbrenner mag kurzfristig helfen, die Absatzzahlen zu stabilisieren. Doch langfristig muss Porsche seine Position im Elektrosegment stärken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein – nicht nur für die Zukunft des Taycan, sondern für die gesamte Strategie der Marke Porsche.
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