MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat das politische Profil von Polizeikräften in den USA untersucht und dabei interessante Erkenntnisse über die politische Neigung und deren Einfluss auf das Verhalten von Polizeibeamten gewonnen.

In den Vereinigten Staaten zeigt eine aktuelle Untersuchung, dass Polizeikräfte tendenziell stärker republikanisch geprägt sind als die Gemeinschaften, denen sie dienen. Diese politische Schieflage wirft Fragen über den Einfluss von Parteipolitik auf das Verhalten von Polizeibeamten auf. Die Studie, veröffentlicht im American Journal of Political Science, fand jedoch kaum Beweise dafür, dass republikanische und demokratische Beamte sich in ähnlichen Situationen unterschiedlich verhalten.

Während die politische Zugehörigkeit nur begrenzten Einfluss auf das Verhalten der Beamten zu haben scheint, bestätigt die Untersuchung frühere Erkenntnisse, dass Rasse und Ethnizität signifikante Faktoren sind, die das Verhalten von Polizisten beeinflussen. Diese Ergebnisse sind besonders relevant angesichts der stark parteipolitisch geprägten öffentlichen Meinung zur Polizei in den USA, wo Republikaner tendenziell mehr Vertrauen in die Polizei haben als Demokraten.

Die Forscher sammelten umfangreiche Daten von 99 der 100 größten lokalen Polizeibehörden in den USA, um das politische Profil der Beamten zu analysieren. Diese Daten wurden mit Wählerregistrierungsinformationen abgeglichen, um die Parteizugehörigkeit, das Wahlverhalten, das Alter und das Haushaltseinkommen der Beamten zu schätzen. Dabei zeigte sich, dass etwa 32 % der Polizisten als Republikaner registriert sind, verglichen mit nur 14 % der wahlberechtigten Zivilisten in denselben Gebieten.

Für eine detaillierte Analyse des Verhaltens von Polizeibeamten konzentrierte sich die Studie auf die Städte Chicago und Houston. Diese Städte wurden aufgrund ihrer unterschiedlichen politischen und demografischen Zusammensetzung ausgewählt. In beiden Städten wurden detaillierte Aufzeichnungen über Schichtzuweisungen und Durchsetzungsmaßnahmen der Beamten analysiert, um mögliche Unterschiede im Verhalten von Beamten unterschiedlicher politischer Zugehörigkeit zu identifizieren.

Die Ergebnisse zeigten, dass es trotz der politischen Unterschiede zwischen den Polizeikräften und den Gemeinschaften, die sie bedienen, nur wenige statistisch signifikante Unterschiede im Verhalten von republikanischen und demokratischen Beamten gibt. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass die politische Parteizugehörigkeit eines Beamten nicht stark voraussagt, wie er sich im Dienst verhält.

Im Gegensatz dazu bestätigte die Studie, dass Rasse und Ethnizität einen größeren Einfluss auf das Verhalten von Polizeibeamten haben. Schwarze und hispanische Beamte in Chicago führten weniger Kontrollen und Festnahmen durch als ihre weißen Kollegen. Diese Unterschiede unterstreichen die Bedeutung von Diversität und Repräsentation innerhalb der Polizeikräfte.

Die Forscher betonen, dass ihre Studie einige Einschränkungen hat, da sie sich nur auf zwei Städte konzentriert und andere Faktoren möglicherweise nicht vollständig berücksichtigt werden konnten. Zukünftige Forschungen könnten diese Analyse auf weitere Städte ausweiten und andere Aspekte der Polizeiarbeit untersuchen, wie etwa die Wahrnehmung der Polizei in der Gemeinschaft und die langfristigen Auswirkungen verschiedener Polizeistile auf Kriminalitätsraten und öffentliches Vertrauen.

Diese umfassende Untersuchung bietet wertvolle Einblicke in die politische Vielfalt innerhalb der US-amerikanischen Polizeibehörden und deren Beziehung zum Verhalten der Beamten. Sie zeigt, dass politische Unterschiede nicht automatisch zu unterschiedlichen Verhaltensmustern führen, während Rasse und Ethnizität eine bedeutendere Rolle spielen.

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Polizei in den USA: Politische Neigungen und deren Einfluss auf das Verhalten
Polizei in den USA: Politische Neigungen und deren Einfluss auf das Verhalten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)


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