SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten politischen Entwicklungen in Südkorea haben die asiatischen Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Die unerwartete Verhängung und anschließende Aufhebung des Kriegsrechts durch Präsident Yoon Suk Yeol führte zu erheblichen Schwankungen, insbesondere bei südkoreanischen ETFs und der Landeswährung.
Die asiatischen Aktienmärkte reagierten mit gemischten Vorzeichen auf die politischen Ereignisse in Südkorea. Präsident Yoon Suk Yeol überraschte die Welt mit der Verhängung des Kriegsrechts, das kurz darauf wieder aufgehoben wurde. Diese Maßnahme, die erstmals seit über vier Jahrzehnten ergriffen wurde, sorgte für Unsicherheit unter Investoren und beeinflusste die Märkte erheblich.
In Sydney begannen die Aktien mit Verlusten, während für Tokio ein Anstieg und für Hongkong ein Rückgang prognostiziert wurden. Der S&P 500 blieb nach einem unveränderten Schlusskurs stabil. Besonders betroffen waren südkoreanische ETFs und die Landeswährung, die nach der Ankündigung von Yoon einen Rückgang verzeichneten, jedoch Teile der Verluste später wieder aufholten.
Experten der ANZ Group Holdings, darunter Brian Martin und Daniel Hynes, sehen in dieser Entwicklung ein innenpolitisches Problem, das jedoch das erhöhte politische Risiko weltweit unterstreicht. Ökonomen erwarten verstärkte Volatilität, wenn die lokalen Märkte öffnen. Der iShares MSCI South Korea ETF verlor in den USA bis zu 7,1 % an Wert, während die in London notierten Aktien von Samsung Electronics um bis zu 7,5 % fielen. Der koreanische Won verzeichnete einen maximalen Rückgang von 2,9 % und führte damit die Verluste der Währungsmärkte an.
Das südkoreanische Finanzministerium bestätigte, dass der Aktienmarkt wie gewohnt öffnen wird, während die Bank of Korea eine außerordentliche Sitzung plant, um Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung zu besprechen. Diese politischen Turbulenzen in einer wichtigen Handelsnation haben auch an der Wall Street Vorsicht erzeugt, wo der S&P 500 einen leichten Anstieg verzeichnete.
Investoren blicken gespannt auf den anstehenden US-Beschäftigungsbericht und die Äußerungen von Jerome Powell, die Aufschluss über mögliche Zinssenkungen der Federal Reserve im Dezember geben könnten. Jüngste Daten zeigen mehr offene Stellen bei gleichzeitiger Reduzierung von Entlassungen, was auf eine Stabilisierung der Arbeitskräftenachfrage hindeutet.
Mary Daly, Präsidentin der San Francisco Federal Reserve, bemerkte, dass eine Zinssenkung in diesem Monat nicht sicher sei, jedoch weiterhin im Bereich des Möglichen liege. Lauren Goodwin von New York Life Investments äußerte, dass die Frage nicht sei, ob die Fed erneut senkt, sondern wann die nächste Senkung kommt. Sie erwartet eine Senkung um 25 Basispunkte im Dezember, mit der Möglichkeit einer weiteren Senkung im Januar, abhängig von der Datenlage.
Die Ölpreise stiegen, nachdem die USA zusätzliche Sanktionen gegen iranisches Rohöl verhängt hatten und die OPEC+ Fortschritte in einem Deal erzielte, um die Produktion vom Markt fernzuhalten. Diese Entwicklungen zeigen, wie eng politische Entscheidungen und wirtschaftliche Märkte miteinander verflochten sind und welche weitreichenden Auswirkungen sie haben können.
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