TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geplante Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel sorgt für erhebliche politische Spannungen zwischen Japan und den USA. Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba hat sich direkt an US-Präsident Joe Biden gewandt, um die Genehmigung für den 15 Milliarden Dollar schweren Deal zu erwirken, während gleichzeitig Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit geäußert werden.
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Die geplante Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel steht im Zentrum intensiver politischer Diskussionen zwischen Japan und den USA. Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba hat sich in einem ungewöhnlich direkten Schritt an US-Präsident Joe Biden gewandt, um die Zustimmung für den milliardenschweren Deal zu erlangen. Diese Transaktion könnte nicht nur die bilateralen Beziehungen der beiden Nationen beeinflussen, sondern auch Auswirkungen auf die bevorstehenden Wahlen in den USA haben.
Während Ishiba die wirtschaftlichen Vorteile und die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern betont, äußert Biden Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit. Unterstützt wird er dabei von einer großen US-amerikanischen Arbeiterorganisation, die mögliche Gefahren für die heimische Stahlindustrie sieht. Das Komitee für ausländische Investitionen in den Vereinigten Staaten (CFIUS) prüft derzeit den Deal und hat bis zum nächsten Monat Zeit, eine Empfehlung abzugeben.
CFIUS, die Behörde, die ausländische Investitionen auf Sicherheitsbedenken hin untersucht, könnte den Deal mit Auflagen akzeptieren, den Bewertungsprozess verlängern oder sogar dessen Ablehnung empfehlen. Bereits zuvor wurden Bedenken hinsichtlich der Anfälligkeit der Stahlversorgungskette laut, die aus dem vorgeschlagenen Deal resultieren könnten.
In einem Schreiben vom 20. November hob Ishiba die geopolitischen und finanziellen Vorteile der Übernahme hervor und verwies auf Japans Rolle als größter ausländischer Investor in den USA. Er betonte, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit zur ‚beispiellosen Stärke‘ der Beziehungen zwischen Japan und den USA unter Bidens Führung passe.
Nippon Steel hat zugesichert, in moderne Technologien zu investieren und die Beschäftigung gemäß den amerikanischen Vorstellungen zu sichern. Ishiba stellte fest, dass die geplante Übernahme es japanischen und US-amerikanischen Stahlunternehmen ermöglichen werde, fortschrittliche Technologien zu vereinen, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und zur Verbesserung der Stahlproduktion und der Beschäftigung in den USA beizutragen.
Besonders in den für den nächsten US-Präsidentschaftswahlkampf entscheidenden Swing States ist der Kauf politisch umstritten. Die Entscheidung Bidens könnte Meinungen zur Politik der Auslandsinvestitionen beeinflussen, während sich die neue Regierung auf den Amtsantritt vorbereitet.
Nach den Wahlen weitete CFIUS seine Untersuchung aus, um die Auswirkungen des Deals umfassender zu bewerten. Ishiba äußerte Bedenken hinsichtlich der möglichen Konsequenzen einer Ablehnung der Übernahme und brachte das Thema bei seinem jüngsten Treffen mit Biden auf einem internationalen Forum zur Sprache, um dessen Bedeutung für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Japan und den USA zu unterstreichen.
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