Politiker und Postangestellte kämpfen gegen Privatisierungspläne der Trump-Regierung

CHICAGO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten wachsender Spannungen um die Zukunft des US-Postdienstes haben sich Politiker und Postangestellte in Chicago versammelt, um gegen die Pläne der Trump-Regierung zu protestieren, die Unabhängigkeit des USPS zu beschneiden.

In Chicago versammelten sich über hundert Menschen auf dem Federal Plaza, um gegen die Pläne der Trump-Regierung zu protestieren, den US-Postdienst unter das Handelsministerium zu stellen und die Agentur zu privatisieren. Die Demonstranten, darunter viele Postangestellte in roten T-Shirts mit der Aufschrift „Fight like hell“, machten ihrem Unmut Luft und hielten Schilder mit Slogans wie „We are not for sale“ und „Hell no to privatization“ hoch.

Die Trump-Regierung plant, den Postdienst unter das Handelsministerium zu stellen, was seine Unabhängigkeit gefährden würde. In den letzten Jahren hat der USPS, der mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, auch gegen Forderungen nach Privatisierung angekämpft. Postangestellte warnen davor, dass eine Privatisierung Arbeitsplätze gefährden und zu höheren Preisen sowie eingeschränkten Dienstleistungen führen könnte, was vor allem ländliche Gebiete treffen würde.

US-Senator Dick Durbin fragte die Menge, ob sie die Privatisierung des Postdienstes für eine gute Idee hielten, woraufhin die Menge mit „Bad idea“ antwortete. Durbin betonte die Bedeutung des Postdienstes für die USA und rief die Anwesenden dazu auf, sich weiterhin für den USPS einzusetzen.

Der US-Postdienst wurde 1775 während des Zweiten Kontinentalkongresses gegründet, als Benjamin Franklin der erste Postmeister wurde. 1970 wurde er durch den Postal Reorganization Act zu einer unabhängigen, selbstfinanzierenden Agentur umgewandelt. Heute beschäftigt der USPS etwa 640.000 Mitarbeiter, die landesweit Post, Medikamente, Wahlzettel und Pakete zustellen.

Während der Corona-Pandemie blieben die Postangestellten im Dienst, und laut der American Postal Workers Union starben über 200 Mitarbeiter. Holly Kim, Schatzmeisterin von Lake County, betonte die Bedeutung des USPS für kleine Unternehmen und erzählte, wie ihre Eltern auf den Postdienst angewiesen waren.

Jean Kaczmarek, die Clerk von DuPage County, unterstrich die Unverzichtbarkeit des USPS für die Bürgerkommunikation und erwähnte, dass ihr Büro kürzlich Wahlzettel an über 98.000 Bürger verschickt habe. Sie lobte die Arbeit der Postangestellten, die diese wichtige Aufgabe ermöglichen.

In Hunderten von Städten in den USA fanden ebenfalls Proteste gegen die Pläne der Trump-Regierung statt, die von der American Postal Workers Union als „illegaler feindlicher Übernahmeversuch“ bezeichnet werden. Postmaster General Louis DeJoy kündigte Pläne an, 10.000 Mitarbeiter zu entlassen und Milliarden aus dem Budget des Postdienstes zu kürzen.

DeJoy, ein Spender der Republikaner und ehemaliger Logistikunternehmer, wurde während Trumps erster Amtszeit zum Leiter des USPS ernannt. Er hat sich wiederholt Herausforderungen wie der Pandemie und dem Anstieg der Briefwahlzettel stellen müssen. Im Februar kündigte DeJoy an, dass er zurücktreten werde und bat das Board of Governors, nach einem Nachfolger zu suchen.

Der Bürgermeister von Chicago, Brandon Johnson, betonte die historische Bedeutung des Postdienstes für die Demokratie und rief dazu auf, die Rechte der Arbeiter zu schützen, die auch in Zukunft die Demokratie sichern werden.

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