WARSCHAU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem ungewöhnlichen Schritt plant Polen den Verkauf von eingefrorenen Butterreserven, um die steigenden Preise vor den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen zu stabilisieren.
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Polen steht vor einer wirtschaftlichen Herausforderung, die sich in den steigenden Lebenshaltungskosten widerspiegelt. Vor den Präsidentschaftswahlen im Mai hat die polnische Regierung beschlossen, bis zu 1.000 Tonnen ihrer eingefrorenen Butterreserven zu verkaufen. Diese Maßnahme soll die Preise stabilisieren, die durch eine Inflation von 3,9% und einen globalen Milchmangel in die Höhe getrieben wurden.
Die staatliche Agentur für strategische Reserven hat angekündigt, die Butter in 25-Kilogramm-Blöcken zu einem Mindestpreis von 28,38 Zloty pro Kilo zu versteigern. Dieser Preis liegt deutlich unter den aktuellen Einzelhandelspreisen, die bei der Supermarktkette Biedronka zwischen 39,90 und 49,95 Zloty pro Kilo liegen. Dennoch könnte die Auktion auch höhere Preise erzielen, was den Druck auf die Verbraucher etwas mindern könnte.
Historisch gesehen greifen Regierungen weltweit auf strategische Reserven zurück, um die Versorgung zu sichern und Preisschwankungen abzufedern. Während diese Reserven oft aus Rohstoffen wie Öl und Gold bestehen, lagern einige Länder auch lebenswichtige Lebensmittel. Beispiele hierfür sind China und Kanada, die in der Vergangenheit auf ihre Reserven an Schweinefleisch oder Ahornsirup zurückgegriffen haben.
In Polen sind die Butterpreise zu einem Symbol für die Belastung der Lebenshaltungskosten geworden. Der Präsidentschaftskandidat der regierenden Partei, Rafał Trzaskowski, kritisierte die Zentralbank für ihre Entscheidungen und schlug vor, dem Gouverneur Butter als Beweis für die steigenden Kosten zu schicken. Oppositionsführer Jarosław Kaczyński sorgte mit einem Foto von Butter in einem Tresor für Aufsehen, um die drückende Kostenlast zu verdeutlichen.
Rafał Benecki, Chefökonom der ING Bank Śląski, sieht in der Butterverkaufsaktion einen Versuch der Regierung, vor den Wahlen zu intervenieren. Die Inflation liegt mit 3,9% deutlich über dem EU-Durchschnitt, und die Einzelhandelspreise für Butter sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 20% gestiegen. Die Großhandelspreise kletterten sogar um 50%, was auf noch weiter steigende Kosten hindeutet.
Diese wirtschaftlichen Maßnahmen werfen Fragen über die langfristige Strategie Polens zur Preisstabilisierung auf. Während die Auktion kurzfristig Erleichterung bringen könnte, bleibt unklar, wie sich die Preise nach dem Verkauf entwickeln werden. Experten warnen, dass solche Maßnahmen ohne strukturelle Reformen nur begrenzte Wirkung haben könnten.
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