MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch das PolarEdge-Botnetz zeigt die Verwundbarkeit moderner Netzwerkgeräte auf. Mehr als 2.000 Geräte von Cisco, QNAP, Synology und ASUS sind weltweit betroffen, insbesondere in den USA, Taiwan, Russland, Indien, Brasilien, Australien und Argentinien.
Die jüngsten Angriffe des PolarEdge-Botnetzes auf Netzwerkgeräte verdeutlichen die anhaltende Bedrohung durch Cyberkriminalität. Seit Ende 2023 wurden über 2.000 Geräte von namhaften Herstellern wie Cisco, QNAP, Synology und ASUS kompromittiert. Besonders betroffen sind Länder wie die USA, Taiwan, Russland, Indien, Brasilien, Australien und Argentinien. Diese Angriffe unterstreichen die Notwendigkeit, Sicherheitslücken in Netzwerkgeräten schnell zu schließen.
Die Angreifer nutzten Schwachstellen in Routern aus, darunter eine kritische Sicherheitslücke in Cisco Small Business Routern, die als CVE-2023-20118 bekannt ist. Diese Schwachstelle wurde gezielt ausgenutzt, um die Verbreitung der PolarEdge TLS-Backdoor zu erleichtern. Die Komplexität der eingesetzten Schadsoftware deutet auf eine hohe Professionalität der Angreifer hin, was die Bedrohungslage weiter verschärft.
Die Untersuchung durch Sekoia-Forscher zeigt, dass das Botnetz in der Lage ist, mehrere Schwachstellen in verschiedenen Gerätetypen auszunutzen. Dies verdeutlicht die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit der Angreifer, die gezielt unterschiedliche Systeme ins Visier nehmen. Die Forscher betonen, dass die Komplexität der Payloads die Raffinesse der Operation unterstreicht und auf erfahrene Betreiber hindeutet.
Diese Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem auch Microsoft 365-Konten von umfassenden Passwort-Spraying-Angriffen betroffen sind. Diese Angriffe, die über ein Botnetz mit mehr als 130.000 kompromittierten Geräten durchgeführt wurden, werden einer China-verbundenen Bedrohungsoperation zugeschrieben. Dies zeigt, dass Cyberkriminelle zunehmend koordinierte und groß angelegte Angriffe durchführen.
Die Auswirkungen solcher Angriffe sind weitreichend. Unternehmen müssen ihre Sicherheitsstrategien überdenken und verstärkt in die Absicherung ihrer Netzwerkgeräte investieren. Die Identifizierung und Behebung von Schwachstellen muss Priorität haben, um zukünftige Angriffe zu verhindern. Zudem sollten Unternehmen regelmäßig ihre Sicherheitsprotokolle überprüfen und aktualisieren, um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben.
Experten warnen, dass die Bedrohung durch Botnetze wie PolarEdge in den kommenden Jahren zunehmen könnte. Die fortschreitende Vernetzung und der Einsatz von IoT-Geräten bieten Angreifern immer neue Angriffsflächen. Daher ist es entscheidend, dass sowohl Hersteller als auch Nutzer von Netzwerkgeräten wachsam bleiben und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre Systeme zu schützen.
Die Zukunft der Netzwerksicherheit wird maßgeblich davon abhängen, wie schnell und effektiv auf neue Bedrohungen reagiert wird. Unternehmen sollten in Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen investieren, um ihre Mitarbeiter für die Gefahren von Cyberangriffen zu sensibilisieren. Nur durch eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie kann das Risiko von Angriffen minimiert werden.
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