MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Erforschung der kosmischen Evolution von Phosphor, einem Schlüsselelement für das Leben auf der Erde, eröffnet neue Perspektiven auf die Entstehung und Verteilung von Molekülen im Universum.

Phosphor ist ein essentielles Element für das Leben, wie wir es kennen, und spielt eine zentrale Rolle in der Biochemie der Erde. Doch seine Reise von den Weiten des interstellaren Raums bis hin zu seiner Integration in irdische Lebensformen ist ein faszinierendes Rätsel, das Wissenschaftler weltweit beschäftigt. Die chemische Vielfalt astronomischer Objekte, von Planeten über Kometen bis hin zu galaktischen Gaswolken, stellt eine große Herausforderung für die Astrochemie dar. Wie entstehen diese vielfältigen chemischen Zusammensetzungen aus dem kosmischen Kreislauf von Sterngeburt und -zerstörung?

Trivalenter Phosphor, der mit anaeroben Bedingungen auf der Erde in Verbindung gebracht wird, wurde auch in den Atmosphären von Gasriesen und im fernen interstellaren Medium entdeckt. Phosphate sind in bestimmten Meteoriten und auf dem Saturnmond Enceladus vorhanden. Die Frage, wie Phosphor zwischen diesen Umgebungen wandert und schließlich zentral für das Leben auf der Erde wird, ist Gegenstand intensiver Forschung. Wissenschaftler des Instituts für Physikalische Chemie der Polnischen Akademie der Wissenschaften untersuchen in Labors auf der Erde die Eigenschaften unbekannter Moleküle, die möglicherweise durch den interstellaren Raum wandern.

Die Beobachtung von Molekülen, die den harschen Bedingungen des interstellaren Mediums standhalten oder in dichten planetaren Atmosphären Schutz finden, ist eine der Herausforderungen der modernen Astronomie. Unsättigte organische Nitrile, wie Wasserstoffcyanid (HCN) und Cyanoacetylen (HCCCN), spielen eine wichtige Rolle in der Chemie des interstellaren Mediums und könnten zur Bildung von Aminosäuren und Proteinen beitragen. Im Vergleich dazu ist die Häufigkeit von Phosphor in unserer Galaxie etwa 200 Mal geringer als die von Stickstoff, was sich in der geringen Anzahl von bisher identifizierten P-haltigen Verbindungen widerspiegelt.

Dennoch ist Phosphor auf der Erde häufiger als im Universum insgesamt und findet sich in Nukleotiden, Phospholipiden und Nukleinsäuren, die für das Leben unerlässlich sind. Die Identifizierung von Phosphorträgern im interstellaren Medium und deren Umwandlung in die auf der Erde beobachteten Substanzen bleibt eine der großen Herausforderungen der Wissenschaft. Ein Team um Prof. Robert Kołos vom Institut für Physikalische Chemie in Warschau hat sich dieser Herausforderung angenommen und untersucht die Photochemie von Phosphabutyne, einem potenziellen Phosphorträger.

In ihren Experimenten wurde Phosphabutyne in inertem Eis eingebettet und ultraviolettem Licht ausgesetzt, was zu einer Isomerisierung und dem Verlust von Wasserstoff führte. Die dabei entstandenen Produkte, Phosphabutadiyn und Vinylphosphaethyn, sind sehr reaktiv und daher unter normalen Laborbedingungen instabil. Durch den Einsatz kryogener Techniken konnten diese Moleküle jedoch stabilisiert und spektroskopisch charakterisiert werden. Die Ergebnisse dieser Forschung könnten helfen, die Reaktionen im interstellaren Medium besser zu verstehen und neue Wege zur Identifizierung von Phosphorträgern zu eröffnen.

Die Fortschritte in der Instrumentierung ermöglichen es, Moleküle in immer geringeren Konzentrationen zu identifizieren. HC3P, das Phosphor-Analogon des bekannten Astromoleküls HC3N, könnte ein Kandidat für die Detektion mit dem James Webb Space Telescope sein. Mit der Zeit hoffen die Forscher, mehr über die Rolle solcher Phosphorträger im Universum und ihre Bedeutung für den Ursprung des Lebens zu erfahren.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Phosphor: Vom interstellaren Raum zur irdischen Biochemie
Phosphor: Vom interstellaren Raum zur irdischen Biochemie (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
58 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
128 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Phosphor: Vom interstellaren Raum zur irdischen Biochemie".
Stichwörter Astronomie Biochemie Interstellar Luft- Und Raumfahrt Moleküle Nasa Phosphor Raumfahrt Space Weltraum
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Phosphor: Vom interstellaren Raum zur irdischen Biochemie" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Phosphor: Vom interstellaren Raum zur irdischen Biochemie" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Phosphor: Vom interstellaren Raum zur irdischen Biochemie« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    346 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs