KÖLN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Phonokardiografie, ein Verfahren zur Erkennung von koronaren Herzkrankheiten, steht in der Kritik. Eine aktuelle Bewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zeigt, dass diese Methode nicht zuverlässig genug ist, um eine koronare Herzkrankheit (KHK) auszuschließen.
Die Phonokardiografie, ein diagnostisches Verfahren, das auf die Erkennung von Koronargeräuschen abzielt, hat sich als unzureichend erwiesen, um koronare Herzkrankheiten (KHK) sicher auszuschließen. Diese Erkenntnis stammt aus einer umfassenden Analyse des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das die vorhandene Evidenz zu diesem Thema untersucht hat.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte das IQWiG beauftragt, den Nutzen der Phonokardiografie zu bewerten. Bei diesem Verfahren werden Geräusche, die durch Verwirbelungen des Blutstroms in verengten Herzkranzgefäßen entstehen, mit einem speziellen Aufnahmegerät aufgezeichnet. Diese Geräusche sollen Hinweise auf das Risiko einer KHK geben.
Eine zentrale Studie, auf die sich das IQWiG stützt, ist die dänisch-schwedische FILTER-SCAD-Studie. Diese untersuchte an über 2.000 Erwachsenen, wie sich eine zusätzliche Phonokardiografie auf die Standardbehandlung und deren Ergebnisse auswirkt. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit unklaren Brustschmerzen und mittlerem KHK-Risiko trotz Phonokardiografie weiterhin spezifische Folgediagnostik benötigten.
Besonders kritisch ist die diagnostische Güte der Phonokardiografie. Studien belegen, dass die Sensitivität des Verfahrens nicht ausreicht, um eine KHK zuverlässig auszuschließen. Bei jeder fünften bis zehnten Person wird eine KHK mit diesem Verfahren nicht erkannt, was die Notwendigkeit weiterer diagnostischer Maßnahmen unterstreicht.
Der Hersteller der Phonokardiografie-Geräte hatte bereits 2019 versucht, das Verfahren als Neuerung beim G-BA einzuführen. Damals stellte das IQWiG fest, dass die Datenlage unzureichend war und weitere Studien erforderlich seien. Der G-BA entschied 2022, dass eine Erprobungsstudie in Deutschland nicht notwendig sei, da die FILTER-SCAD-Studie bereits lief.
Die Entscheidung, ob die Phonokardiografie als neue ambulante Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung eingeführt wird, steht noch aus. Der G-BA wird darüber befinden, ob das Verfahren trotz der aktuellen Erkenntnisse einen Platz im diagnostischen Repertoire finden kann.
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