MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet die Unterschiede in der Lebenszufriedenheit und den Persönlichkeitsmerkmalen zwischen lebenslangen Singles und Menschen in langfristigen Beziehungen. Die Untersuchung, die auf Daten von über 77.000 Europäern im Alter von 50 Jahren und älter basiert, zeigt, dass lebenslange Singles tendenziell weniger extrovertiert, gewissenhaft und offen für neue Erfahrungen sind als ihre in Partnerschaften lebenden Altersgenossen.
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Eine umfassende Studie hat die Persönlichkeitsunterschiede zwischen lebenslangen Singles und Menschen in langfristigen Beziehungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Singles im Alter von 50 Jahren und älter tendenziell weniger extrovertiert, gewissenhaft und offen für neue Erfahrungen sind. Diese Unterschiede in der Persönlichkeit könnten erklären, warum lebenslange Singles im Durchschnitt eine geringere Lebenszufriedenheit aufweisen als ihre in Partnerschaften lebenden Altersgenossen.
Die Untersuchung, die Daten von über 77.000 Europäern analysierte, hebt hervor, dass gesellschaftliche Erwartungen an die Ehe die Zufriedenheit von Singles in Kulturen mit hohen Heiratsraten zusätzlich beeinflussen können. Interessanterweise berichten alleinstehende Frauen von einer höheren Lebenszufriedenheit als alleinstehende Männer, während ältere Singles im Allgemeinen zufriedener mit ihrem Status sind als Singles mittleren Alters.
Die Forscher betonen die Notwendigkeit maßgeschneiderter Unterstützungsnetzwerke und Interventionen, um Einsamkeit zu bekämpfen und das Wohlbefinden lebenslanger Singles zu verbessern. Programme, die soziale Verbindungen fördern, könnten besonders für ältere Singles von entscheidender Bedeutung sein, da Lebenszufriedenheit und Persönlichkeitsmerkmale die Gesundheit und Langlebigkeit vorhersagen.
Julia Stern, eine der leitenden Autorinnen der Studie und Senior Researcher an der Universität Bremen, erklärt, dass Unterschiede in der Persönlichkeit besonders bei älteren Menschen wichtig sein könnten, die mit mehr gesundheitlichen und finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind. Sie benötigen oft mehr Unterstützung, die normalerweise von einem Partner kommt.
Die Studie untersuchte die Big Five Persönlichkeitsmerkmale (Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extroversion, Verträglichkeit und Neurotizismus) und verglich die Lebenszufriedenheit von Singles und Paaren. Die Ergebnisse zeigen, dass lebenslange Singles in diesen Bereichen niedrigere Werte aufweisen als Menschen in Partnerschaften.
Ein weiterer Aspekt der Studie war die Untersuchung kultureller Unterschiede. In Ländern mit höheren Heiratsraten, wie in Südeuropa, führte das Single-Dasein zu noch niedrigeren Lebenszufriedenheitswerten, obwohl die Effekte gering waren. Die Religiosität des Landes schien jedoch keine Rolle zu spielen.
Die Forscher spekulieren, dass ältere Singles, die die Phase des Heiratens und Familiengründens ihrer Altersgenossen hinter sich gelassen haben, ihre Umstände eher akzeptieren und zufriedener sind. Dennoch bleiben ihre niedrigeren Werte im Vergleich zu Paaren besorgniserregend, da frühere Forschungen gezeigt haben, dass Lebenszufriedenheit und bestimmte Persönlichkeitsmerkmale die Gesundheit und Sterblichkeit vorhersagen können.
Um das Wohlbefinden älterer Singles zu fördern, schlagen die Forscher vor, neue Arten von Programmen zu entwickeln, die Einsamkeit verhindern und diese Persönlichkeitsmerkmale berücksichtigen. Solche Programme könnten älteren Singles helfen, gleichgesinnte Menschen zu treffen und ein unterstützendes soziales Netzwerk aufzubauen.
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