MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Perplexity AI hat mit der Integration des chinesischen KI-Modells DeepSeek R1 in seine Pro-Version einen bedeutenden Schritt zur Erweiterung seiner Plattform unternommen.
Perplexity AI hat das chinesische KI-Modell DeepSeek R1 in seine Pro-Version integriert, um die Funktionsvielfalt seiner Plattform zu erweitern. Das Modell, entwickelt vom chinesischen Unternehmen DeepSeek, ist bekannt für seine effiziente Verarbeitung komplexer Aufgaben wie mathematische Analysen, Code-Generierung und mehrstufige Recherchen. Besonders bemerkenswert ist, dass DeepSeek R1 auch sensible historische Themen wie das Tiananmen-Massaker von 1989 behandelt, sofern Anfragen über die Perplexity-Schnittstelle erfolgen.
Um Datenschutzbedenken zu adressieren, hostet Perplexity das Modell ausschließlich auf Infrastrukturen in den USA und Europa. CEO Aravind Srinivas betont, dass keine Nutzerdaten an chinesische Server übertragen werden. Der Open-Source-Charakter des Modells ermöglicht zudem eine transparente Überprüfung der Codebasis durch Dritte. Technisch kommuniziert das System nur mit Perplexity-eigenen Servern, wodurch direkte Verbindungen zu DeepSeek-Instanzen in China unterbunden werden.
Als Open-Source-Modell bietet DeepSeek R1 Entwicklern Anpassungsmöglichkeiten für spezifische Anwendungsfälle. Unternehmen können die KI über APIs in eigene Systeme integrieren oder lokal hosten. Diese Flexibilität macht das Modell besonders für Organisationen interessant, die kosteneffiziente KI-Lösungen suchen, ohne auf proprietäre Systeme angewiesen zu sein.
Die DeepSeek-Version, die in Perplexity integriert ist, ist nicht zensiert. So erfährt man etwa bei der Frage nach der Situation der Uiguren in China, dass die Uiguren Opfer systematischer Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung durch den chinesischen Staat sind, insbesondere in der Region Xinjiang. Diese Verfolgung gilt als größte Inhaftierung einer ethnischen oder religiösen Minderheit seit dem Zweiten Weltkrieg.
Strategisch positioniert Perplexity die Integration als Ergänzung zu etablierten Modellen wie GPT-4 und Claude 3.5. Pro-Nutzer zahlen 20 US-Dollar monatlich für Zugriff auf alle Modelle, wobei die täglichen Abfragelimits kürzlich von 10 auf 25 erhöht wurden. Diese Anpassung zielt auf Power-User ab, die umfangreiche Recherchen durchführen. Eine Schlüsselrolle spielt die Partnerschaft mit Microsoft, die eine Azure-Cloud-Integration ermöglicht. Dies verbessert die Skalierbarkeit für Unternehmenskunden und erleichtert die globale Nutzung des Dienstes.
Marktbeobachter sehen in der Entscheidung einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Suchmaschinen wie Google. Durch die Bündelung mehrerer Top-Modelle in einem Abonnement adressiert Perplexity gezielt Nischen wie akademische Forschung und datenintensive Industrien.
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