LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Institutionelle Anleger weltweit setzen Vermögensverwalter zunehmend unter Druck, ihre Investitionsstrategien an nachhaltigen Klimazielen auszurichten. Ein Konsortium aus 26 großen Finanzinstituten und Pensionsfonds, das über 1,5 Billionen US-Dollar verwaltet, droht mit Kapitalabzügen, sollten die Vermögensverwalter ihre Nachhaltigkeitsziele verfehlen.
Die Forderung nach klimafreundlicheren Investitionen wird immer lauter, da institutionelle Anleger wie Pensionsfonds und große Finanzinstitute ihre Vermögensverwalter dazu drängen, nachhaltige Klimaziele zu erreichen. Ein internationales Konsortium, das über 1,5 Billionen US-Dollar verwaltet, hat angekündigt, Kapital umzuschichten oder abzuziehen, falls die Vermögensverwalter ihre Nachhaltigkeitsziele nicht erfüllen. Zu den Erstunterzeichnern gehören Scottish Widows, The People’s Partnership und Brunel Pension Partnership, die von ihren Asset Managern eine aktivere Rolle im Umgang mit klimaschädlichen Unternehmen fordern.
Die erneute Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump und die zunehmende Kritik republikanischer Gouverneure an ESG-Konzepten haben die Fonds dazu veranlasst, langfristige Risiken für ihre Anleger zu befürchten. Leanne Clements von The People’s Partnership betont, dass der Klimawandel ein wesentlicher Faktor sei, der über kurzfristigen politischen Strömungen stehe. Die Fonds erwarten von ihren Mandataren systematische Stimmabgaben in Aktionärsversammlungen für klimaschonende Beschlüsse und eine gut ausgestattete „Stewardship“-Abteilung zur Überwachung der investierten Unternehmen.
Eine frühere Analyse im Jahr 2023 zeigte erhebliche Fehlausrichtungen, insbesondere bei Investitionen in US-Öl- und Gaswerte. Große Verwalter wie BlackRock sind aus Klima-Allianzen wie der Net-Zero Asset Owners Alliance und Climate Action 100+ zurückgetreten, was in führenden britischen Pensionskassen Unmut hervorruft. Das staatlich initiierte Rentenprogramm Nest prüft bereits Konsequenzen für ein solches Abrücken von Klimaverpflichtungen.
Faith Ward von Brunel Pension Partnership kritisiert die Diskrepanz zwischen den langfristigen Zielen der Fonds und dem Tagesgeschäft der Verwalter. Sie betont, dass Asset Manager das Geld der Fonds auf Basis zukünftiger Verpflichtungen verwalten und jeder Schritt zum Klimarisiko passen muss. Die jüngste Analyse der Nachhaltigkeitsinitiative „Make My Money Matter“ unterstützt diese Forderung und zeigt, dass viele britische Pensionsfonds ihre Verantwortung für klimaschädliche Investments weiterhin unterschätzen.
Angesichts der drohenden Kapitalabzüge von institutionellen Großanlegern wird sich zeigen, ob Vermögensverwalter bereit sind, ihre Portfolios schneller umzugestalten. Die Branche steht vor der Herausforderung, den Spagat zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristiger Nachhaltigkeit zu meistern, um den Anforderungen der Anleger gerecht zu werden.
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