MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung von PCIe 5.0 SSDs schreitet voran, doch die Frage bleibt, ob sie für Gaming-PCs wirklich die beste Wahl sind. Während die neuesten Modelle wie die Samsung 9100 Pro beeindruckende sequentielle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten bieten, bleibt der praktische Nutzen für Gamer fraglich.
Die Einführung von PCIe 5.0 SSDs in den Gaming-Markt hat hohe Erwartungen geweckt, insbesondere hinsichtlich der Leistungssteigerungen, die diese neue Technologie verspricht. Doch trotz der Fortschritte, die Modelle wie die Samsung 9100 Pro und die PNY CS2150 gemacht haben, bleibt die Frage, ob sie tatsächlich einen signifikanten Vorteil für Gaming-PCs bieten. Die 9100 Pro beeindruckt mit ihren sequentiellen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten, die weit über denen der besten PCIe 4.0 Modelle liegen. Doch in der Praxis, insbesondere beim Laden von Spielen, zeigt sich, dass diese Vorteile oft nur marginal sind.
Ein wesentlicher Grund dafür ist die Art und Weise, wie Spieledaten auf SSDs gespeichert und abgerufen werden. Anders als bei sequentiellen Datenzugriffen, die die Stärken der PCIe 5.0 Technologie voll ausschöpfen, sind Spieledaten häufig über die gesamte Festplatte verteilt. Dies führt dazu, dass selbst die schnellsten SSDs bei zufälligen Datenzugriffen ausgebremst werden. Die 9100 Pro kann zwar ihre Führung bei den Lesegeschwindigkeiten auch bei zufälligen Dateien behaupten, doch der Vorsprung schrumpft auf wenige MB/s im Vergleich zu den besten PCIe 4.0 Modellen wie der WD Black SN850X.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Entscheidung für oder gegen eine PCIe 5.0 SSD berücksichtigt werden muss, ist der Preis. Die 9100 Pro wird voraussichtlich zu einem deutlich höheren Preis als ihre PCIe 4.0 Pendants angeboten, was die Frage aufwirft, ob der geringe Leistungszuwachs den Aufpreis rechtfertigt. Für viele Gamer, die auf der Suche nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sind, könnten die etablierten PCIe 4.0 Modelle nach wie vor die bessere Wahl darstellen.
Die Kosten für ein Upgrade auf PCIe 5.0 gehen über den reinen Kaufpreis der SSD hinaus. Viele bestehende Systeme sind nicht ohne weiteres mit der neuen Technologie kompatibel, da sie keine PCIe 5.0 konformen M.2 Slots bieten. Dies bedeutet, dass zusätzlich in ein neues Mainboard investiert werden muss, was die Gesamtkosten weiter in die Höhe treibt.
Dennoch gibt es Nischenanwendungen, in denen die Vorteile der PCIe 5.0 Technologie voll zur Geltung kommen könnten. Wenn ein Gaming-PC beispielsweise auch als Arbeitsstation genutzt wird, könnten die höheren Geschwindigkeiten beim Transfer großer Dateien von Vorteil sein. Doch für reine Gaming-Zwecke bleibt der Nutzen fraglich.
Insgesamt zeigt sich, dass PCIe 5.0 SSDs zwar auf dem richtigen Weg sind, um die nächste Generation der Speichertechnologie zu werden, doch bis sie sich als Standard im Gaming-Bereich durchsetzen, könnte es noch einige Zeit dauern. Für den Moment bieten PCIe 4.0 SSDs ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und bleiben die bevorzugte Wahl für viele Gamer.
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