ROM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Welt nimmt Abschied von Papst Franziskus, einem Kirchenoberhaupt, das durch seine unkonventionellen Wege und seine Hingabe an die Menschlichkeit die katholische Kirche nachhaltig geprägt hat.
Papst Franziskus, bekannt für seine unermüdlichen Bemühungen, die katholische Kirche zu reformieren, wird in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom beigesetzt. Diese Entscheidung, nicht im Petersdom seine letzte Ruhe zu finden, spiegelt seine lebenslange Ablehnung von Prunk und Tradition wider. Franziskus, der erste lateinamerikanische Papst, hat während seines Pontifikats immer wieder die Ränder der Gesellschaft in den Fokus gerückt. Seine Reisen führten ihn zu den Flüchtlingen nach Lampedusa und seine Worte galten oft den Ausgegrenzten und Vergessenen. Diese Prioritäten haben ihm sowohl Bewunderung als auch Widerstand eingebracht. Die Beisetzung in der Santa Maria Maggiore ist ein symbolträchtiger Akt, der seine Haltung gegenüber der traditionellen Kirchenhierarchie unterstreicht. Tausende Gläubige und Pilger aus aller Welt haben sich in Rom versammelt, um Abschied zu nehmen. Unter ihnen sind auch prominente Persönlichkeiten der katholischen Kirche, die Franziskus’ direkte und unbürokratische Art schätzten. Seine Fähigkeit, Brücken zu bauen und Mauern einzureißen, war ein Markenzeichen seines Pontifikats. Auch in der Politik hinterlässt Franziskus Spuren. Kurz vor dem Requiem trafen sich Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj im Petersdom, ein Zeichen dafür, dass Kirche und Politik an diesem Tag eng verwoben waren. Über 50 Staats- und Regierungschefs nahmen an der Zeremonie teil, was die globale Bedeutung dieses Abschieds unterstreicht. Franziskus’ Engagement für soziale Gerechtigkeit und seine Unterstützung für Flüchtlinge haben die Kirche verändert, wenn auch oft gegen erheblichen Widerstand. Seine Entscheidung, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, markierte einen leisen, aber wirkungsvollen Kulturwandel innerhalb der Kirche. Die Frage, die nun im Raum steht, ist, ob sein Erbe verteidigt oder revidiert wird. Auf den Straßen Roms schwenken die Menschen Schilder mit der Aufschrift ‘Grazie Francesco’, ein Ausdruck der Dankbarkeit für einen Papst, der die Macht der Institution mit Menschlichkeit beantwortet hat.
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