MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vereinigten Staaten sind dabei, im Bereich Künstliche Intelligenz weltweit die Führung zu übernehmen, prognostiziert Palantir-CEO Alex Karp.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre werden laut Alex Karp, CEO und Mitbegründer von Palantir, rund 95% der weltweit führenden Technologieunternehmen amerikanisch sein, dank der Vorreiterrolle der USA im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Dies äußerte er im Gespräch mit Mike Allen von Axios beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
Karp prognostiziert, dass Künstliche Intelligenz in absehbarer Zeit ein enormes Wirtschaftswachstum generieren wird – allerdings werden hiervon nur wenige Länder und Unternehmen profitieren, was zu politischen und sozialen Verwerfungen führen könnte.
„Ein starkes Militär wird stärker, starke Softwareunternehmen werden stärker, Menschen in schwächeren Positionen werden deutlich schwächer“, so Karp. Er fügt hinzu: „Eine verrückte politische Situation gepaart mit Wirtschaftswachstum ist immer noch besser als eine angenehme politische Situation ohne Wachstum.“
„Die Startup-Szene in Europa ist schwach“, bemerkte Karp und betonte, dass das eigentliche Wachstum und die Hauptakteure im Technologiebereich in Amerika zu finden seien.
„Jedes einzelne unserer Produkte wäre in Deutschland das führende Startup – und wir haben fünf solcher Produkte“, erklärte er. Amerikas Vorteil wird sich laut Karp weiter verstärken, da Europa heute keine großen Technologieunternehmen vorweisen kann, was fast den gesamten Wert der Künstlichen Intelligenz den USA zuspielt.
Karp meint, Technologieunternehmen stünden vor einer klaren Entscheidung, was die Versorgung von Kunden in autoritären Ländern angeht. „Einigen dieser Technologieunternehmen muss klar gemacht werden: Man kann nicht in Amerika arbeiten und gleichzeitig deren Gegnern zuarbeiten. Und wenn sie es tun, werden wir sie zur Rechenschaft ziehen“, sagte er.
Karp ist unzufrieden mit Europas Technologieversagen. „Der Zweck von Palantir war es, für den Westen zu kämpfen. Daher wünsche ich mir sehr, dass Europa sein Potenzial entfaltet“, sagte er.
Karp, der in Deutschland promoviert hat, Französisch spricht und norwegische Skibekleidung trägt, vergleicht die Herausforderung, ein erfolgreiches Technologieunternehmen aufzubauen, mit der Gründung einer Rockband. Eine Mega-Band benötigt nicht nur Talent, sondern auch eine Erzählung und ein „religiöses Element“, das die Anhänger einer bestimmten Technologie oder eines Unternehmens belohnt.
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