ISLAMABAD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Pakistan hat einen bedeutenden Schritt in Richtung einer digitalen Zukunft gemacht, indem es Changpeng Zhao, den Gründer der weltweit größten Kryptowährungsbörse Binance, als Berater für seine neu gegründete Regulierungsbehörde im Kryptosektor gewonnen hat.
Pakistan hat sich mit der Ernennung von Changpeng Zhao, dem Gründer der weltweit größten Kryptowährungsbörse Binance, als Berater für die neu gegründete Pakistan Crypto Council (PCC) einen prominenten Namen der Kryptoindustrie gesichert. Diese Entscheidung signalisiert eine deutliche Wende in der Haltung des Landes gegenüber digitalen Währungen, die bisher von Skepsis geprägt war.
Die Gründung des PCC im März markiert den Beginn einer neuen Ära, in der Pakistan Innovationen im Kryptobereich nicht nur willkommen heißt, sondern auch aktiv fördert. Finanzminister Muhammad Aurangzeb betonte, dass die Ernennung von Zhao ein ‘Meilenstein’ sei und die Vision unterstreiche, Pakistan zu einem regionalen Kraftzentrum für Web3, digitale Finanzen und blockchain-getriebene Entwicklungen zu machen.
Zhao, ein chinesisch-kanadischer Tech-Unternehmer mit einem geschätzten Vermögen von über 60 Milliarden US-Dollar, wird eng mit der pakistanischen Regierung zusammenarbeiten, um ein wettbewerbsfähiges Krypto-Ökosystem zu entwickeln. Dabei soll er insbesondere in den Bereichen Regulierung, Infrastruktur, Bildung und Adoption beratend tätig sein.
Die Entscheidung, Zhao als Berater zu gewinnen, fällt in eine Zeit, in der die globale Wirtschaft im Umbruch ist. Analysten sehen darin ein klares Signal, dass Pakistan offen für Innovationen ist. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Zentralbank des Landes 2018 noch Finanzinstitute daran gehindert hatte, Kryptowährungstransaktionen zu bearbeiten.
Bilal bin Saqib, ein britisch-pakistanischer Tech-Unternehmer, wurde ebenfalls als ‘Chefberater’ des Finanzministers ernannt. Saqib betonte, dass bereits 15 bis 20 Millionen Pakistaner Kryptowährungen besitzen und das Land Milliarden von US-Dollar in Krypto-Transaktionen hält. Er sieht die Notwendigkeit einer klaren regulatorischen Rahmenbedingungen, um Investitionen anzuziehen und das Ökosystem in Pakistan zu fördern.
Experten wie Ali Farid Khwaja, Vorsitzender von KTrade Securities, sehen in der Regulierung von Kryptowährungen eine Chance, die Steuerbasis zu erweitern und die Finanztransaktionen zu modernisieren. Er warnt jedoch davor, dass eine vollständige Regulierung den Reiz der Kryptowährungen, nämlich die Anonymität und die Umgehung von Regulierungen, mindern könnte.
Ein weiteres Problem ist die schwache digitale Infrastruktur Pakistans, die eine Herausforderung für die breite Einführung von Kryptowährungen darstellt. Stromausfälle und hohe Energiekosten sind Hindernisse, die es zu überwinden gilt, um das Potenzial der Kryptowährungen voll auszuschöpfen.
Die Anonymität von Kryptowährungen zieht auch kriminelle und gewalttätige Gruppen an. Die Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) hat kürzlich angekündigt, über Kryptowährungen Spenden zu sammeln. Dies wirft Fragen zur Sicherheit und zur Fähigkeit des Landes auf, solche Aktivitäten zu überwachen und zu kontrollieren.
Die Ernennung von Zhao könnte Pakistan helfen, eine führende Rolle im Bereich der digitalen Finanzen einzunehmen, doch die Herausforderungen sind erheblich. Die Regierung muss sicherstellen, dass die notwendigen regulatorischen und infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen werden, um die Vorteile der Kryptowährungen zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.
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