MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der Cyberangriffe immer raffinierter werden, steht Oracle im Mittelpunkt eines potenziellen Sicherheitsvorfalls. Ein Hacker behauptet, Zugriff auf Millionen von Datensätzen erlangt zu haben, während Oracle diese Behauptungen entschieden zurückweist.
In der jüngsten Entwicklung der Cybersicherheitslandschaft hat ein Hacker, bekannt als ‘rose87168’, behauptet, Oracle Cloud kompromittiert zu haben. Laut Berichten von CloudSEK’s XVigil-Plattform wurden sechs Millionen Datensätze exfiltriert, was über 140.000 Mieter betreffen könnte. Diese Daten, darunter JKS-Dateien, verschlüsselte SSO-Passwörter und Schlüsseldateien, werden angeblich auf dunklen Webforen zum Verkauf angeboten.
Der Hacker, der seit Januar 2025 aktiv ist, gibt an, ein Subdomain-Login kompromittiert zu haben, das Oracle Fusion Middleware 11G hostete. Diese Subdomain wurde inzwischen deaktiviert. Die Angreifer fordern Lösegeldzahlungen von betroffenen Mietern und bieten sogar Anreize für Hilfe bei der Entschlüsselung der gestohlenen Passwörter an.
CloudSEK’s Analyse deutet darauf hin, dass der Angreifer möglicherweise eine ältere Schwachstelle, CVE-2021-35587, ausgenutzt hat. Diese betrifft Oracle Fusion Middleware und ermöglicht es Angreifern, Oracle Access Manager zu kompromittieren. Diese Schwachstelle wurde im Dezember 2022 in den CISA KEV-Katalog aufgenommen und könnte zu einer vollständigen Übernahme führen.
Oracle hat jedoch eine Erklärung abgegeben, in der jegliche Sicherheitsverletzung ihrer Cloud-Infrastruktur bestritten wird. Laut Oracle sind die veröffentlichten Anmeldedaten nicht für die Oracle Cloud bestimmt, und es gab keinen Datenverlust bei Oracle Cloud-Kunden. Diese Aussage steht im direkten Widerspruch zu den Erkenntnissen von CloudSEK und den Behauptungen des Angreifers.
Die potenzielle Sicherheitsverletzung könnte erhebliche Auswirkungen haben, da die Exposition von sechs Millionen Datensätzen das Risiko unbefugten Zugriffs und Industriespionage erhöht. Besonders besorgniserregend ist die Exfiltration von JKS-Dateien, die kryptografische Schlüssel enthalten, die zum Entschlüsseln sensibler Daten verwendet werden könnten.
CloudSEK empfiehlt eine sofortige Rotation der Anmeldedaten, eine gründliche Reaktion auf Vorfälle und Forensik sowie eine kontinuierliche Bedrohungsüberwachung. Die Stärkung der Zugangskontrollen wird ebenfalls empfohlen, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.
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