FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Aktien von thyssenkrupp erlebten am Montag einen bemerkenswerten Anstieg, nachdem die Bank of America eine optimistische Einschätzung zu einem möglichen Börsengang der U-Boot-Sparte des Unternehmens abgegeben hatte.
Die Aktien von thyssenkrupp stiegen am Montag um beeindruckende 15 Prozent auf 5,40 Euro, was den höchsten Stand seit April 2024 markierte. Diese Entwicklung wurde durch eine optimistische Einschätzung der Bank of America (BofA) zu einem möglichen Börsengang der U-Boot-Sparte des Unternehmens, Marine Systems, ausgelöst. Analyst Jason Fairclough von der BofA argumentierte, dass ein Börsengang besonders vorteilhaft wäre, wenn Investoren die Sparte als Verteidigungsgeschäft und nicht als Stahlgeschäft bewerten würden, da erstere am Markt deutlich höher bewertet werden.
Im Laufe des Tages stieg der Aktienkurs via XETRA zeitweise sogar um 19,09 Prozent auf 5,58 Euro. Diese positive Einschätzung zog immer mehr Käufer an den Markt, was zu einem kontinuierlichen Anstieg des Aktienkurses führte. Ein weiterer Faktor, der den Kursanstieg unterstützte, war das Schließen von Leerverkäufen, auch bekannt als Short-Squeeze. Laut dem Datenanbieter Ayondo befinden sich derzeit 12 Prozent der thyssenkrupp-Aktien in den Händen von Spekulanten, die auf fallende Kurse setzen. Steigt der Kurs, müssen diese die zuvor verkauften Aktien zurückkaufen, um Verluste zu vermeiden, was den Kurs weiter in die Höhe treiben kann.
Die Fokussierung der Bank of America auf die Sparte Marine Systems passt auch in den aktuellen Markttrend, da europaweit Rüstungstitel stark gefragt sind. Investoren setzen angesichts der Forderungen der USA nach steigenden Verteidigungsausgaben in Europa verstärkt auf die Branche. Die USA drängen darauf, dass die Europäer mehr Verantwortung für die Sicherung eines Friedensdeals im Ukraine-Konflikt übernehmen, was die Nachfrage nach Verteidigungsprodukten weiter anheizt.
Am deutschen Aktienmarkt erreichten auch die Anteile von Rheinmetall und HENSOLDT mit zweistelligen prozentualen Aufschlägen neue Rekordmarken. Analyst Fairclough wies darauf hin, dass 70 Prozent der nicht atomgetriebenen U-Boot-Flotte der NATO von thyssenkrupp stammen, was die strategische Bedeutung der Sparte unterstreicht.
Zusätzlich zu den positiven Aussichten für die Marine Systems-Sparte sieht die Bank of America auch Bewertungspotenzial in anderen Bereichen von thyssenkrupp, wie dem Aufzugsgeschäft und dem Verkauf eines weiteren Teils der Stahlsparte. Diese Entwicklungen könnten den Konzern insgesamt in eine stärkere Position versetzen und das Vertrauen der Investoren weiter stärken.
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