BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche E-Commerce-Markt zeigt trotz einer allgemeinen Konsumflaute Anzeichen der Erholung. Im Jahr 2024 verzeichnete die Branche einen leichten Umsatzanstieg, was neue Hoffnung für Onlinehändler weckt.



Der deutsche E-Commerce-Sektor hat im Jahr 2024 einen leichten Umsatzanstieg von 1,1 Prozent auf 80,6 Milliarden Euro verzeichnet. Diese Entwicklung kommt nach einer Phase rückläufiger Umsätze und gibt den Onlinehändlern neue Hoffnung. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) sieht optimistisch in die Zukunft und erwartet für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent.

Besonders bemerkenswert sind die Zuwächse in den Bereichen Medikamente, Lebensmittel und Tierbedarf. Diese Kategorien verzeichneten im Jahr 2024 robuste Wachstumsraten von 6,3 Prozent, 5,5 Prozent und 5,4 Prozent. Auch digitale Dienstleistungen wie Reisebuchungen und Event-Tickets erlebten nach der Pandemie einen Nachholbedarf, was sich in einem Wachstum von 7,1 Prozent beziehungsweise 14,5 Prozent widerspiegelt.

Ein weiterer Trend ist die zunehmende Bedeutung von Online-Marktplätzen, deren Anteil zuletzt von 53 auf 55 Prozent gestiegen ist. Plattformen chinesischer Herkunft, wie Temu, tragen mit einem Anteil von 6 Prozent der Bestellungen erheblich zu diesem Wachstum bei. Dies hat zu Forderungen nach verstärkten Regulierungsmaßnahmen auf europäischer Ebene geführt, um unsichere Produkte und unlautere Wettbewerbsvorteile zu verhindern.

Die E-Commerce-Branche, die während der Corona-Pandemie starke Zuwächse erlebte, musste in den vergangenen beiden Jahren jedoch Umsatzeinbußen hinnehmen. Trotz der anhaltend schlechten Verbraucherstimmung bleibt der bevh-Präsident Gero Furchheim optimistisch. Er verweist auf die erheblichen Ersparnisse vieler Konsumenten, die bei einer positiven Entwicklung zu einer noch höheren Umsatzsteigerung führen könnten.

Immer mehr Menschen planen, in Zukunft höhere Summen für Online-Einkäufe auszugeben. Auch die Vorliebe für Käufe nach Inspiration auf Social-Media-Plattformen nimmt zu, ebenso wie das Interesse an gebrauchten und wiederaufbereiteten Waren. Diese Trends könnten den E-Commerce-Markt weiter beleben und zu einem nachhaltigen Wachstum beitragen.

Die Entwicklungen im deutschen E-Commerce spiegeln einen globalen Trend wider, bei dem Online-Marktplätze und digitale Dienstleistungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Branche steht jedoch vor der Herausforderung, sich an veränderte Verbraucherpräferenzen und regulatorische Anforderungen anzupassen, um langfristig erfolgreich zu sein.

Optimismus im deutschen E-Commerce trotz Konsumflaute
Optimismus im deutschen E-Commerce trotz Konsumflaute (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
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