Optimismus an den internationalen Aktienmärkten trotz Inflationssorgen

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die internationalen Aktienmärkte zeigen sich optimistisch, angetrieben von einer positiven Gewinnsaison und moderaten Inflationsdaten aus den USA. Doch Analysten warnen vor einer nur vorübergehenden Erholung, da die wirtschaftspolitischen Pläne der neuen Trump-Administration die Inflation weiter unter Druck setzen könnten.

Die internationalen Aktienmärkte erleben derzeit eine Phase des Optimismus, die durch eine positive Gewinnsaison und moderate Inflationsdaten aus den USA beflügelt wird. Diese Entwicklungen haben die Erwartungen an mögliche Zinssenkungen der Federal Reserve in diesem Jahr genährt. Dennoch bleibt die Erholung fragil, da die Inflationsrate in den USA weiterhin leicht über dem gewünschten Niveau liegt und durch die wirtschaftspolitischen Pläne der Trump-Administration unter Druck geraten könnte.

Besonders im Fokus stehen die möglichen Zinserhöhungen der Bank of Japan, die den Yen zuletzt auf ein einmonatiges Hoch getrieben haben. Kommentare von Kazuo Ueda, dem Gouverneur der Bank of Japan, haben Spekulationen über eine bevorstehende Zinserhöhung angeheizt. Die Mehrheit der von Reuters befragten Ökonomen erwartet, dass die BOJ in einem der beiden Treffen dieses Quartals die Zinsen anheben wird, wobei ein Szenario im Januar favorisiert wird.

In Europa wird der Verkaufsbericht von Richemont, der Muttergesellschaft von Cartier, mit Spannung erwartet. Dieser Bericht könnte erste Einblicke in die Nachfrage nach Luxusgütern liefern, während das Wachstum in China schwächelt. Die Hoffnungen der Branche ruhen auf den US-Konsumenten, die als wichtige Treiber der Nachfrage gelten.

Im Nahen Osten beobachten Investoren die Entwicklungen in Israel genau, nachdem das Land seine Angriffe auf Gaza intensiviert hat, um einen 15-monatigen Konflikt zu beenden. Diese geopolitischen Spannungen könnten ebenfalls Auswirkungen auf die Märkte haben.

Während der fast milde Dezember-Kerninflationswert in den USA die Stimmung hob, bleiben Analysten vorsichtig. Die jährliche Rate von 3,2 % wird weiterhin als hoch angesehen, was die Fed vermutlich noch zögern lässt, die Zinsen zu senken. Starke Gewinne der US-Banken wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase stützen jedoch die positive Marktstimmung.

Der Dollar bleibt stark, unterstützt durch die Erwartungen, dass die Fed die Zinsen länger auf hohem Niveau halten wird. Der Dollar-Index ist in den zwei Monaten seit der US-Wahl um 5 % gestiegen. Trumps designierter Finanzminister Scott Bessent hat versprochen, den Dollar als Weltreservewährung zu sichern und eine Vision für ein “neues wirtschaftliches goldenes Zeitalter” skizziert.

In Asien richtet sich das Interesse der europäischen Chip-Hersteller auf den Gewinnbericht von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC), dessen Ergebnisse weitgehend den Erwartungen entsprachen. TSMC gilt als wichtiger Indikator für die Nachfrage nach KI-bezogenen Chips, da Kunden wie Apple und NVIDIA auf die Produkte des Unternehmens angewiesen sind.