MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – OpenAI betritt mit der neuen KI-Suchmaschine SearchGPT den Suchmarkt und bietet den Nutzern eine innovative Methode zur Informationsbeschaffung.
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SearchGPT ist ein Prototyp und nutzt die leistungsstarken Modelle der GPT-4-Familie. Der Suchdienst präsentiert Informationen nicht nur als einfache Linkliste, sondern strukturiert die Ergebnisse und bietet Nutzern verständliche Zusammenfassungen. So können beispielsweise Informationen über Musikfestivals in kurzen Beschreibungen zusammengefasst werden, gefolgt von einem Verweis auf die jeweilige Quelle. Eine weitere Funktion ermöglicht es den Nutzern, spezifische Fragen zu stellen, wie zum Beispiel, wann man Tomaten pflanzen sollte. Die Antworten beinhalten detaillierte Erklärungen zu verschiedenen Tomatensorten. Nach den Ergebnissen können Folgefragen gestellt oder über eine Seitenleiste weitere relevante Links geöffnet werden. Ein besonderes Feature, genannt „visuelle Antworten“, wurde ebenfalls angekündigt, wobei OpenAI hierzu noch keine Details bekannt gegeben hat.
Zum Start wird SearchGPT nur für 10.000 Testnutzer zugänglich sein, wie eine Sprecherin von OpenAI, Kayla Wood, erklärt. OpenAI arbeitet dabei mit Drittpartnern und nutzt direkte Content-Feeds, um die Suchergebnisse zu erstellen. Ziel ist es, die Suchfunktionen zukünftig direkt in ChatGPT zu integrieren.
Diese Entwicklung könnte eine ernsthafte Konkurrenz für Google darstellen, das bereits eilig versucht, KI-Funktionen in seine eigene Suchmaschine zu integrieren. Auch der Mitbewerber Perplexity, der sich als KI-basierte „Antwortmaschine“ bezeichnet, steht im Wettbewerb mit OpenAI. Perplexity wurde kürzlich dafür kritisiert, dass seine KI-Zusammenfassungen Inhalte von Verlagen ohne Erlaubnis übernommen haben sollen. OpenAI hebt hervor, dass SearchGPT in Zusammenarbeit mit Nachrichtenpartnern entwickelt wurde, darunter renommierte Organisationen wie die Eigentümer des Wall Street Journals, The Associated Press und Vox Media, der Muttergesellschaft von The Verge. „Nachrichtenpartner haben wertvolles Feedback gegeben, und wir suchen weiterhin ihren Input“, so Wood.
Verlage haben zudem die Möglichkeit, ihre Darstellung in den Suchfunktionen von OpenAI zu steuern. Sie können sich dagegen entscheiden, dass ihre Inhalte zur Modell-Trainierung verwendet werden, und dennoch in den Suchergebnissen erscheinen.
„SearchGPT ist darauf ausgelegt, den Nutzern eine Verbindung zu Verlagen zu ermöglichen, indem es deutlich sichtbare Zitate und Links zu den Quellen in den Suchergebnissen anzeigt“, heißt es in einem Blogpost von OpenAI. Die Antworten enthalten klar benannte Zitate und Links, damit die Nutzer wissen, woher die Informationen stammen, und weitere Ergebnisse über eine Seitenleiste mit Quellenlinks schnell einsehen können.
Die Veröffentlichung von SearchGPT als Prototyp bietet OpenAI mehrere Vorteile. Sollte das System ungenaue Ergebnisse liefern, wie es beispielsweise bei Google der Fall war, als fälschlicherweise empfohlen wurde, Klebstoff auf Pizza zu streichen, kann sich OpenAI auf den Prototyp-Status berufen. Auch das Risiko, Urheberrechte zu verletzen, wird durch eine kontrollierte Testphase minimiert.
Die Entwicklung dieses neuen Produkts war seit Monaten Gesprächsthema, und Berichte von The Information und Bloomberg im Frühjahr dieses Jahres wiesen bereits auf die Pläne hin. Zudem wurde berichtet, dass OpenAI aktiv versucht, Google-Mitarbeiter für ein neues Suchteam abzuwerben. Ein neues Website-Projekt von OpenAI deutete ebenfalls auf die bevorstehende Veröffentlichung hin.
Mit der Einführung von SearchGPT kommt OpenAI der Echtzeitverbindung von ChatGPT mit dem Internet einen Schritt näher. Bereits bei der Veröffentlichung von GPT-3.5 war das Modell Monate veraltet. Im vergangenen September brachte OpenAI „Browse with Bing“ heraus, das eine rudimentäre Internetsuche ermöglichte, jedoch weniger ausgereift wirkte als SearchGPT.
Die schnellen Fortschritte von OpenAI haben ChatGPT Millionen von Nutzern gebracht, doch die Kosten steigen. Branchenberichte schätzen, dass OpenAI dieses Jahr bis zu 7 Milliarden US-Dollar für KI-Training und -Inferenzen ausgeben könnte, was durch die hohe Nutzung der kostenlosen Version von ChatGPT weiter angetrieben wird. SearchGPT wird in der Anfangsphase kostenlos sein, und da es derzeit keine Werbeanzeigen gibt, muss das Unternehmen bald eine Monetarisierungsstrategie entwickeln.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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