WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – OpenAI hat in einem Strategiepapier an die US-Regierung weitreichende Maßnahmen zur Sicherung der amerikanischen Führungsposition bei Künstlicher Intelligenz gefordert. Dabei wird die nationale Sicherheit als Argument genutzt, um Eingriffe in Wettbewerb und Urheberrecht zu legitimieren.

OpenAI hat ein Strategiepapier an die US-Regierung übermittelt, in dem es um die Sicherung der amerikanischen Führungsposition im Bereich der Künstlichen Intelligenz geht. Unter Berufung auf die nationale Sicherheit fordert OpenAI weitreichende Maßnahmen, die auch Eingriffe in den Wettbewerb und das Urheberrecht beinhalten könnten. Der Vizepräsident von OpenAI, Christopher Lehane, warnt in dem Dokument davor, dass die Konkurrenz aus China, insbesondere durch das KI-Modell DeepSeek, aufholt und der US-Vorsprung schwindet.

Um die globale Dominanz der USA im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu sichern, schlägt OpenAI ein umfassendes Maßnahmenpaket vor. Dazu gehört eine zentrale Regulierung auf Bundesebene, um einen Flickenteppich von Gesetzen in den einzelnen US-Bundesstaaten zu vermeiden. Im Gegenzug sollen sich die Unternehmen freiwillig von der Regierung in die Karten schauen lassen und sich an technische Standards halten. OpenAI fordert zudem eine umfassende Exportkontrollstrategie, um den Zugang Chinas zu amerikanischer Technologie einzuschränken und die Verbreitung demokratischer KI zu fördern.

Ein zentraler Punkt des Papiers betrifft das Urheberrecht. OpenAI fordert, dass die Fair-Use-Doktrin weiterhin das Training von KI-Systemen mit urheberrechtlich geschütztem Material erlaubt, ohne dass die Rechteinhaber zustimmen müssen. Andernfalls, so die Warnung, könnte China mit mehr Trainingsdaten die Nase vorn haben. Google unterstützt diese Position und argumentiert, dass der Zugang zu öffentlichen Daten entscheidend für die Weiterentwicklung von KI-Systemen sei.

Weitere Vorschläge von OpenAI betreffen massive Investitionen in Infrastruktur und Ausbildung, um den Ausbau von Rechenzentren und die Entwicklung des KI-Ökosystems in den USA voranzutreiben. Auch hier werden Argumente der nationalen Sicherheit bemüht, um eine schnellere Genehmigung zu erreichen. Die US-Regierung soll mit gutem Beispiel vorangehen und selbst stärker auf KI setzen, indem sie die Beschaffungsverfahren für neue Technologien beschleunigt und maßgeschneiderte KI-Modelle für Behörden entwickelt.

Im Gegensatz zu OpenAI plädiert Google für einen stärker marktorientierten Ansatz. Der Suchmaschinenkonzern unterstützt zwar einheitliche Bundesregeln und eine verstärkte KI-Nutzung durch Behörden, setzt jedoch auf internationale Zusammenarbeit bei technischen Standards und Risikoprotokollen statt auf strikte Exportkontrollen. Diese unterschiedlichen Ansätze spiegeln die Geschäftsmodelle der beiden Unternehmen wider: Während OpenAI als KI-Spezialist nationale Regulierung zu seinem Vorteil nutzen möchte, strebt der global agierende Konzern Google offenere internationale Märkte an.

Die Trump-Administration prüft nun die Vorschläge für ihren nationalen KI-Aktionsplan. Richtungsweisende Gerichtsentscheidungen zu Urheberrechtsfragen, wie im Fall der New York Times gegen OpenAI, stehen noch aus.

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OpenAI fordert US-Dominanz in der KI-Entwicklung
OpenAI fordert US-Dominanz in der KI-Entwicklung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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