MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die OPEC+, ein Zusammenschluss führender ölexportierender Länder, steht vor einer entscheidenden Weichenstellung: Soll die geplante Erhöhung der Ölförderung angesichts schwacher Nachfrage und wachsender Konkurrenz verschoben werden? Diese Frage beschäftigt derzeit die Märkte und könnte weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben.
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Die OPEC+, angeführt von Saudi-Arabien und Russland, sieht sich mit einer komplexen Entscheidung konfrontiert. Angesichts einer stagnierenden Nachfrage und zunehmender Konkurrenz durch Länder außerhalb der Allianz, wie Brasilien und Argentinien, erwägen die Mitglieder, die geplante Erhöhung der Ölförderung zu verschieben. Diese Maßnahme könnte die Ölpreise auf einem stabilen, aber niedrigen Niveau halten, was insbesondere den US-amerikanischen Verbrauchern zugutekäme, die von den niedrigsten Benzinpreisen seit zweieinhalb Jahren profitieren.
Saudi-Arabien und Russland, die maßgeblich auf Öleinnahmen angewiesen sind, stehen unter Druck. Während Saudi-Arabien die Einnahmen für ambitionierte Projekte wie die futuristische Stadt Neom benötigt, sind für Russland die Öleinnahmen ein wesentlicher Bestandteil der Staatsfinanzen und der Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine. Ein Aufschub der Produktionssteigerung könnte jedoch auch das Risiko bergen, Marktanteile an nicht-OPEC-Länder zu verlieren.
Der Ölmarkt leidet derzeit unter einer unerwartet schwachen Nachfrage aus China, einem der größten Ölverbraucher der Welt. Gleichzeitig steigt die Produktion in Ländern wie Brasilien und Argentinien, die nicht zur OPEC+ gehören. Diese Entwicklungen könnten die Herausforderungen für den Ölmarkt bis ins Jahr 2025 verlängern und die strategischen Entscheidungen der OPEC+ weiter beeinflussen.
Analysten vermuten, dass die OPEC+ die geplante Produktionssteigerung, die ursprünglich ab dem 1. Januar in Kraft treten sollte, um einige Monate verschieben könnte. Acht Mitglieder der Allianz hatten vorgesehen, die Produktion um insgesamt 2,2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen. Doch angesichts der aktuellen Marktlage erscheint ein Aufschub wahrscheinlich.
Der Preis für US-Öl stagnierte zuletzt bei etwa 70 Dollar pro Barrel, während das internationale Referenzöl Brent bei 72,66 Dollar pro Barrel notierte. Diese Preisentwicklung führte dazu, dass der durchschnittliche Benzinpreis in den USA auf 3,03 Dollar pro Gallone sank, der niedrigste Stand seit Mai 2021. In 31 US-Bundesstaaten liegt der Benzinpreis nun unter 3 Dollar pro Gallone.
Die Entscheidung der OPEC+ wird mit Spannung erwartet, da sie nicht nur die Ölpreise, sondern auch die geopolitischen und wirtschaftlichen Dynamiken beeinflussen könnte. Die Allianz muss abwägen, ob sie die Produktion zurückhält und damit das Risiko eingeht, Marktanteile zu verlieren, oder ob sie die Förderung erhöht und damit die Preise in einer ohnehin gut versorgten Weltwirtschaft weiter drückt.
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