WIEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die OPEC hat ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage erneut gesenkt, was die anhaltenden Herausforderungen auf dem globalen Ölmarkt widerspiegelt.
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage zum fünften Mal in Folge nach unten korrigiert. Diese Entscheidung spiegelt die anhaltend schwierige Marktlage wider, die durch einen signifikanten Rückgang der Ölpreise seit Juli um 17 % gekennzeichnet ist. Die aktuelle Anpassung reduziert die erwartete Nachfrage um 210.000 Barrel pro Tag auf nunmehr 1,6 Millionen Barrel.
Diese Entwicklung ist vor allem auf die schwächelnde Konjunktur in China und das steigende Angebot aus den Amerikas zurückzuführen. Der Preis für Brent-Futures liegt derzeit bei etwa 73 Dollar pro Barrel, ein Niveau, das für viele OPEC-Mitglieder, insbesondere Saudi-Arabien, nicht ausreicht, um die staatlichen Ausgaben zu decken.
In der vergangenen Woche einigte sich das von Saudi-Arabien und Russland geführte OPEC+-Bündnis darauf, die Wiederaufnahme der unterbrochenen Rohölproduktion weiter zu verzögern. Die ursprünglich für Januar geplanten Erhöhungen werden nun erst ab April stattfinden, was die Unsicherheiten auf dem Markt weiter verstärkt.
Trotz der wiederholten Herabstufungen bleiben die Prognosen der OPEC für das Wachstum der Ölnachfrage im kommenden Jahr deutlich über denen der restlichen Ölindustrie. Die Allianz erwartet ein Wachstum, das etwa doppelt so hoch ist wie die Schätzungen von Morgan Stanley und der Goldman Sachs Group und über den Vorhersagen der Internationalen Energieagentur (IEA) und Saudi Aramco liegt.
Die OPEC geht davon aus, dass der Ölverbrauch in diesem Jahr durchschnittlich 103,82 Millionen Barrel pro Tag betragen wird. Die Wachstumsprognose für 2025 wurde um 90.000 Barrel auf 1,4 Millionen Barrel pro Tag gesenkt. Diese Diskrepanz in der Nachfrageabschätzung wirft weitere Zweifel an der langfristigen Erwartung der OPEC auf, dass der Ölverbrauch bis zur Mitte des Jahrhunderts weiter ansteigen wird.
Mit der Entscheidung von letzter Woche plant OPEC+, die Produktion von 2,2 Millionen Barrel pro Tag, die seit 2022 zurückgehalten wird, zwischen April und Ende 2026 schrittweise wieder hochzufahren. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Balance zwischen Angebot und Nachfrage zu stabilisieren und die Preisentwicklung positiv zu beeinflussen.
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