SCHWECHAT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die OMV hat einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Kunststoffverwertung gemacht. Mit der Inbetriebnahme ihrer neuen ReOil-Anlage in Schwechat setzt das Unternehmen auf eine zukunftsweisende Technologie, die Altkunststoffe in wertvolle Rohstoffe umwandelt.
Die OMV hat in ihrer Raffinerie in Schwechat eine neue ReOil-Anlage in Betrieb genommen, die jährlich bis zu 16.000 Tonnen schwer recycelbare Kunststoffabfälle verarbeiten kann. Diese Anlage ist ein bedeutender Meilenstein in der chemischen Industrie und trägt maßgeblich zur Nachhaltigkeit bei, indem sie Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl umwandelt. Dieses Öl dient als Rohstoff für die Herstellung neuer Basischemikalien, die in zahlreichen Alltagsprodukten Verwendung finden.
Die ReOil-Technologie von OMV, die erstmals 2009 entwickelt wurde, positioniert das Unternehmen als globalen Pionier im chemischen Recycling. Ziel dieser Technologie ist es, die Nachhaltigkeit von Kunststoffen zu verbessern, indem wertvolle Ressourcen wieder in die Wertschöpfungskette integriert werden. Im Vergleich zur Verbrennung von Kunststoffabfällen kann die ReOil-Technologie die CO2-Emissionen um bis zu 34 % senken.
Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO von OMV, betont die Bedeutung der neuen Anlage: „Die wesentlichen Materialien der Zukunft müssen nachhaltiger und zirkulärer werden. Die Inbetriebnahme der neuen ReOil-Anlage ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg, spätestens bis 2050 klimaneutral zu werden.“
Die erste ReOil-Pilotanlage in Schwechat ist seit 2018 in Betrieb und hat bisher mehr als 2,1 Millionen Kilogramm Kunststoffabfälle nachhaltig verarbeitet. Der Erfolg dieser Pilotphase führte zur Entscheidung, eine größere Anlage zu errichten, die nun in Betrieb genommen wurde. Beide Anlagen sind ISCC PLUS zertifiziert, was die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards bestätigt.
OMV plant bereits den nächsten Schritt: die Entwicklung einer großtechnischen Industrieanlage für chemisches Recycling. Diese Anlage soll durch EU-Fördermittel in Höhe von bis zu 81,6 Millionen Euro unterstützt werden, was die größte öffentliche Förderung ist, die der OMV Konzern jemals erhalten hat.
Die ReOil-Technologie hat nicht nur einen positiven Umwelteffekt, sondern bietet auch wirtschaftliche Vorteile. Durch die Rückführung von Kunststoffabfällen in die Wertschöpfungskette können neue Geschäftsfelder erschlossen und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen reduziert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer Kreislaufwirtschaft, die als Teil der Strategie 2030 von OMV vorangetrieben wird.
Insgesamt zeigt die Inbetriebnahme der neuen ReOil-Anlage, wie innovative Technologien zur Lösung globaler Umweltprobleme beitragen können. Mit der Weiterentwicklung dieser Technologie könnte OMV eine führende Rolle im Bereich des chemischen Recyclings einnehmen und damit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Kunststoffabfällen leisten.
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