BIELEFELD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker hat die Suche nach Co-Investoren für seinen Getränkelieferdienst Flaschenpost eingestellt, nachdem das Interesse am Markt als unzureichend bewertet wurde.
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Der Bielefelder Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker hat die Suche nach Teilhabern für seinen Getränkelieferdienst Flaschenpost beendet. Diese Entscheidung fiel, nachdem die Bemühungen, neue Investoren zu finden, auf wenig Resonanz stießen. Brancheninsider berichten, dass sowohl ein möglicher Börsengang als auch die Aufnahme neuer Teilhaber in Betracht gezogen wurden. Die Suche nach Investoren dauerte fast ein Jahr, bevor die Pläne nun auf Eis gelegt wurden.
Ein Unternehmenssprecher von Oetker betonte, dass die Profitabilität von Flaschenpost verbessert wurde und der Kapitalbedarf als sehr überschaubar gilt. Daher seien externe Gespräche nicht notwendig. Konkrete Geschäftszahlen veröffentlicht das Familienunternehmen jedoch nicht. Die Übernahme von Flaschenpost im Jahr 2020 kostete Oetker rund 800 Millionen Euro, ein Betrag, dessen Rentabilität angesichts der aktuellen Marktlage als fraglich gilt.
Flaschenpost, gegründet 2014 von Seriengründer Dieter Büchl in Münster, erlebte nach einem Neustart im Jahr 2016 ein rasantes Wachstum. Zahlreiche namhafte Investoren wie Tiger Global, Cherry Ventures und Vorwerk Ventures beteiligten sich frühzeitig an dem Startup. Auch die Business-Angel-Gruppe Saarbruecker21 war unter den Investoren. Im Dezember 2019 sammelte Flaschenpost im Rahmen einer Series D Finanzierungsrunde weiteres Kapital ein.
Ursprünglich konzentrierte sich Flaschenpost auf die Lieferung von Getränken, erweiterte jedoch 2020 sein Angebot um weitere Lebensmittel. Der Dienst liefert innerhalb von zwei Stunden direkt an die Haustür, ohne Liefergebühr, jedoch zu höheren Preisen als im herkömmlichen Supermarkt. Diese Strategie zielte darauf ab, den Komfort für die Kunden zu maximieren, was während der Corona-Pandemie besonders gefragt war.
Die Herausforderungen für Schnell-Lieferdienste sind seit der Hochphase der Pandemie erheblich gestiegen. Viele dieser Dienste kämpfen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, da die Nachfrage nachlässt und die Betriebskosten hoch bleiben. In diesem Kontext ist die Entscheidung von Oetker, die Suche nach Investoren für Flaschenpost einzustellen, nachvollziehbar.
Die Zukunft von Flaschenpost bleibt ungewiss, da der Markt für Lieferdienste weiterhin von intensiver Konkurrenz und sich ändernden Verbraucherpräferenzen geprägt ist. Experten sind sich einig, dass Unternehmen in diesem Sektor innovative Ansätze entwickeln müssen, um langfristig erfolgreich zu sein.
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