MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der der Energiebedarf von Rechenzentren exponentiell wächst, setzt das Startup Deep Fission auf eine innovative Lösung: die unterirdische Platzierung von Mikroreaktoren. Diese Technologie könnte nicht nur die Energieversorgung revolutionieren, sondern auch die Art und Weise, wie wir über nukleare Sicherheit denken, grundlegend verändern.

Die Idee, nukleare Energie unterirdisch zu nutzen, ist nicht neu. Bereits in den 1950er Jahren begann die USA mit unterirdischen Atomtests, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Heute greift das Startup Deep Fission dieses Konzept auf, um Mikroreaktoren in der Tiefe zu platzieren und so die Notwendigkeit massiver Betonabschirmungen zu umgehen.

Deep Fission hat kürzlich eine Vereinbarung mit dem Rechenzentrumsentwickler Endeavour getroffen, um zwei Gigawatt an unterirdischer Nuklearenergie bereitzustellen. Diese Partnerschaft unterstreicht den wachsenden Trend, Rechenzentren mit nachhaltiger Energie zu versorgen, insbesondere angesichts der steigenden Anforderungen durch KI-Anwendungen.

Während Google und Amazon bereits ähnliche Schritte unternommen haben, indem sie Partnerschaften mit Kairos und X-Energy eingegangen sind, hebt sich Deep Fission durch seine einzigartige unterirdische Technologie ab. Diese Technologie könnte nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Sicherheit erhöhen, indem sie die Reaktoren in einem Meilen tiefen Bohrloch platziert.

Die Reaktoren von Deep Fission basieren auf einem bewährten Druckwasser-Design, das auch in Atom-U-Booten und großen Kraftwerken zum Einsatz kommt. Ein Dampfgenerator wandelt die erzeugte Wärme in Dampf um, der über Rohre an die Oberfläche geleitet wird. Wartungsarbeiten erfordern lediglich das Hochziehen des Reaktors an die Oberfläche, was laut Unternehmen nur ein bis zwei Stunden dauert.

Die Kosten für die erzeugte Energie sollen zwischen fünf und sieben Cent pro Kilowattstunde liegen, was weniger als die Hälfte der aktuellen Kosten für neue Nuklearenergie in den USA ist. Dies könnte einen bedeutenden wirtschaftlichen Vorteil für Betreiber von Rechenzentren darstellen, die nach kostengünstigen und zuverlässigen Energiequellen suchen.

Obwohl Deep Fission noch keine Lizenz von der Nuclear Regulatory Commission erhalten hat, hat das Unternehmen den Genehmigungsprozess bereits im März begonnen. Dank eines neuen Gesetzes könnte dieser Prozess nun innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen werden, was die Einführung dieser Technologie erheblich beschleunigen könnte.

Die Pläne von Deep Fission, den ersten Reaktor bis 2029 in Betrieb zu nehmen, stehen im Einklang mit den Zeitplänen anderer Unternehmen in der Branche. Sollte dies gelingen, könnte es den Beginn einer neuen Ära der nuklearen Energieversorgung markieren, die sowohl sicher als auch wirtschaftlich ist.

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Nuklear-Startup Deep Fission plant unterirdische Mikroreaktoren zur Energieversorgung von Rechenzentren
Nuklear-Startup Deep Fission plant unterirdische Mikroreaktoren zur Energieversorgung von Rechenzentren (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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