MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedeutung von präzisen Standortdaten bei Notrufen über die europäische Notrufnummer 112 ist unbestritten. Trotz der von der EU vorgegebenen Standards zur Ortung von Notrufen gibt es immer noch Herausforderungen, insbesondere bei Geräten ohne SIM-Karte. In Deutschland sind solche Geräte im Nachteil, da Notrufe ohne SIM-Karte nicht zugelassen sind.
Die europäische Notrufnummer 112 ist ein wichtiger Bestandteil der Notfallinfrastruktur in der EU. Die Fähigkeit, den Standort eines Anrufers genau zu bestimmen, ist entscheidend für die schnelle Hilfeleistung. Die EU hat Standards festgelegt, um die Ortung von Notrufen zu verbessern, doch nicht jeder Notruf kann problemlos lokalisiert werden. Besonders in Deutschland stehen Geräte ohne SIM-Karte vor Herausforderungen, da Notrufe ohne SIM-Karte nicht erlaubt sind.
Ein tragischer Fall in Litauen im Jahr 2013 verdeutlichte die Dringlichkeit dieser Problematik. Eine 17-jährige Jugendliche konnte trotz mehrerer Notrufe nicht gerettet werden, da ihr Standort nicht ermittelt werden konnte. Diese Tragödie führte zu einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das die Notwendigkeit einer zuverlässigen und genauen Standortbestimmung unterstrich.
Die EU hat daraufhin eine Verordnung erlassen, die den Zugang zu Notdiensten über die 112 regelt. Für Festnetzanschlüsse müssen Informationen zur physischen Adresse bereitgestellt werden, während bei Mobilfunknetzen der Standort in Metern angegeben werden muss. Moderne Smartphones nutzen die Advanced Mobile Location (AML), um den Standort präzise zu bestimmen. Diese Technologie aktiviert GPS, WLAN und andere Sensoren, um den Standort zu ermitteln und an die Notrufzentrale zu übermitteln.
In Deutschland ist die Nutzung von AML weit verbreitet, jedoch funktioniert sie nur mit einer aktiven SIM-Karte. Ohne SIM-Karte ist ein Notruf nicht möglich, was auf Missbrauchsfälle in der Vergangenheit zurückzuführen ist. Google hat mit dem Emergency Location Service (ELS) eine Erweiterung von AML entwickelt, die auch ohne SIM-Karte über WLAN den Standort übertragen kann, jedoch ist dies in Deutschland nicht zugelassen.
Die EU-Mitgliedsstaaten müssen regelmäßig über die Umsetzung der Notrufstandards berichten. Laut einem Bericht der EU-Kommission hat sich die Nutzung von Standortdaten in der EU verbessert, und AML ist in fast allen Mitgliedsstaaten verfügbar. Nur Zypern, Malta und Polen haben die Funktionalität noch nicht vollständig implementiert, wobei Polen plant, dies bis 2027 nachzuholen.
Die Diskussion um die Notwendigkeit von SIM-Karten für Notrufe bleibt bestehen. Während in 19 EU-Ländern Notrufe ohne SIM-Karte möglich sind, hält Deutschland an der Regelung fest, dass eine betriebsbereite SIM-Karte erforderlich ist. Dies stellt eine Herausforderung dar, insbesondere in Notfällen, in denen keine SIM-Karte verfügbar ist.
Die Zukunft der Notruftechnologie könnte durch weitere Innovationen geprägt sein, die eine noch genauere und schnellere Standortbestimmung ermöglichen. Die Integration von Technologien wie 5G und IoT könnte neue Möglichkeiten eröffnen, um die Effizienz und Zuverlässigkeit von Notrufen zu verbessern.
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