MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Insolvenz von Northvolt hat die europäische Batteriebranche erschüttert und wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich die Industrie gegenübersieht. Während das schwedische Unternehmen mit großen Ambitionen scheiterte, verfolgt der US-amerikanische Konkurrent Redwood Materials einen anderen Ansatz, der auf Nachhaltigkeit und strategische Partnerschaften setzt.
Die Insolvenz von Northvolt, einst als europäischer Hoffnungsträger in der Batterieproduktion gefeiert, hat die Branche in Aufruhr versetzt. Mit einem Investitionsvolumen von 15 Milliarden Dollar und Unterstützung von Schwergewichten wie Goldman Sachs und Volkswagen wollte das schwedische Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffförderung bis zur Zellproduktion abdecken. Doch der Traum von einer europäischen Antwort auf die asiatischen Giganten erwies sich als zu ambitioniert.
Northvolt scheiterte an der Komplexität seines Vorhabens. Die Abhängigkeit von asiatischem Know-how und die Herausforderungen bei der Zellfertigung außerhalb Asiens führten zu Verzögerungen und steigenden Kosten. Das Werk am Polarkreis wurde zum Symbol des Scheiterns, da technische Hürden und finanzielle Engpässe die Produktion verhinderten. Experten sprechen von einem klassischen Fall von “zu schnell skaliert, zu wenig Kapital”.
Im Gegensatz dazu verfolgt Redwood Materials, gegründet von Tesla-Mitgründer JB Straubel, einen pragmatischeren Ansatz. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Produktion von kathodenaktiven Materialien, die etwa 60 % des Werts einer Batterie ausmachen. Redwood recycelt alte Akkus und Produktionsabfälle, um Metalle wie Lithium und Nickel zurückzugewinnen, und verkauft diese an große Kunden wie Toyota und Panasonic.
Redwoods Strategie, sich als neutraler Zulieferer zu positionieren, anstatt in direkte Konkurrenz zu Zellherstellern zu treten, hat sich als erfolgreich erwiesen. Das Unternehmen vermeidet die Risiken einer eigenen Zellproduktion und profitiert von seiner Flexibilität, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren. So stoppte Redwood beispielsweise den Ausbau der Kupferfolienproduktion, als chinesische Anbieter den Markt mit günstigen Produkten überschwemmten.
Die Pleite von Northvolt ist eine Mahnung für Europa, dass Industriepolitik nicht mit Ideologie verwechselt werden darf. Der Versuch, alle Aspekte der Batterieproduktion gleichzeitig zu beherrschen, führte zu einem Scheitern an der Komplexität. Redwood zeigt, dass ein fokussierter Ansatz, der auf Partnerschaften und schrittweises Wachstum setzt, nachhaltiger und erfolgreicher sein kann.
Für die europäische Batterieindustrie bedeutet dies, dass ein Umdenken erforderlich ist. Statt auf Gigafabriken und vollständige Unabhängigkeit zu setzen, könnte der Weg über spezialisierte Nischen und strategische Kooperationen führen. Die Zukunft der Branche hängt davon ab, wie schnell und flexibel sie sich an die sich wandelnden Marktbedingungen anpassen kann.
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