Nordstrom: Privatisierung durch Familienmitglieder und mexikanische Kette

SEATTLE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die traditionsreiche Kaufhauskette Nordstrom steht vor einem bedeutenden Wandel: Die Familie Nordstrom plant gemeinsam mit der mexikanischen Warenhauskette El Puerto de Liverpool die Privatisierung des Unternehmens. Diese strategische Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Einzelhandelsgiganten, der sich von einem börsennotierten Unternehmen in ein privates verwandeln wird.

Die Ankündigung, dass Nordstrom für 6,25 Milliarden US-Dollar privatisiert wird, hat in der Einzelhandelsbranche für Aufsehen gesorgt. Die Übernahme durch die Nordstrom-Familie und die mexikanische Kette El Puerto de Liverpool bedeutet einen bedeutenden Schritt in der Unternehmensgeschichte. Mit dieser Transaktion wird Nordstrom von der Börse genommen und in ein privates Unternehmen umgewandelt, wobei die Familie Nordstrom die Mehrheitsbeteiligung übernimmt.

Die Nordstrom-Familie, die derzeit 33,4 % des Unternehmens besitzt, wird nach Abschluss der Transaktion die Kontrolle über das Unternehmen weiter ausbauen. El Puerto de Liverpool, das seit 2022 einen Anteil von 9,6 % an Nordstrom hält, wird ebenfalls eine bedeutende Rolle in der neuen Unternehmensstruktur spielen. Diese Partnerschaft könnte neue Synergien zwischen den beiden Unternehmen schaffen, insbesondere im Bereich des internationalen Einzelhandels.

Für die Aktionäre von Nordstrom bedeutet die Privatisierung eine Auszahlung von 24,25 US-Dollar pro Aktie, was einem Aufschlag von 42 % auf den Schlusskurs vor Bekanntwerden der Übernahmepläne entspricht. Zusätzlich plant der Vorstand, eine Sonderdividende von bis zu 0,25 US-Dollar je Aktie auszuschütten. Diese Maßnahmen sollen den Aktionären einen attraktiven Mehrwert bieten und die Zustimmung zur Transaktion sichern.

Der Vorstand von Nordstrom hat den Vorschlag einstimmig genehmigt, wobei Erik und Pete Nordstrom aufgrund ihrer familiären Verbindungen von der Abstimmung ausgeschlossen waren. Eric Sprunk, Vorsitzender des Sonderkomitees, betonte, dass die Transaktion einen höheren Wert für alle öffentlichen Aktionäre bietet. Diese Entscheidung spiegelt das Vertrauen des Vorstands in die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens wider.

Die Privatisierung von Nordstrom könnte weitreichende Auswirkungen auf den Einzelhandelssektor haben. Experten erwarten, dass das Unternehmen durch die neue Eigentümerstruktur flexibler auf Marktveränderungen reagieren kann. Zudem könnte die Partnerschaft mit Liverpool neue Wachstumschancen in Lateinamerika eröffnen, einem Markt mit großem Potenzial.

Die Transaktion soll in der ersten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen werden. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich die strategische Neuausrichtung auf die Geschäftsstrategie von Nordstrom auswirken wird. Die Familie Nordstrom hat bereits angekündigt, eng mit den Teams zusammenzuarbeiten, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.