SEATTLE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die traditionsreiche Kaufhauskette Nordstrom steht vor einem bedeutenden Wandel, da sie von der Börse genommen wird. Diese Entscheidung markiert einen strategischen Schritt, der von der Nordstrom-Familie und der mexikanischen Einzelhandelsgruppe El Puerto de Liverpool initiiert wurde. Ziel ist es, das Unternehmen in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld zu stabilisieren und neu auszurichten.
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Die Entscheidung, Nordstrom von der Börse zu nehmen, ist ein bemerkenswerter Schritt in der Geschichte der US-amerikanischen Kaufhauskette. Die Nordstrom-Familie, die seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1901 eine zentrale Rolle spielt, hat sich mit El Puerto de Liverpool zusammengeschlossen, um die Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen. Diese strategische Neuausrichtung erfolgt in einer Zeit, in der der Einzelhandel mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist, insbesondere durch den Anstieg des Online-Shoppings und die Auswirkungen der Pandemie.
Die Transaktion, die einen Wert von 6,25 Milliarden US-Dollar hat, wird vollständig in bar abgewickelt. Dies bedeutet, dass Nordstrom zukünftig nicht mehr an der Börse notiert sein wird. Nach Abschluss des Deals wird die Nordstrom-Familie 50,1 Prozent der Anteile halten, während die mexikanische Gruppe den restlichen Anteil im ersten Halbjahr 2025 übernimmt. Öffentliche Aktionäre erhalten für jede ihrer Nordstrom-Aktien 24,25 Dollar in bar, was einen fairen Ausstiegspreis darstellt.
Die Pandemie hat den Einzelhandel stark getroffen, und Nordstrom ist keine Ausnahme. Das Unternehmen verzeichnete erhebliche Umsatzrückgänge und hat das Umsatzniveau von 2019, das bei 15,9 Milliarden US-Dollar lag, noch nicht wieder erreicht. Diese Herausforderungen sind nicht einzigartig für Nordstrom; auch andere große Kaufhausketten wie Macy’s und die Neiman Marcus Group haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Macy’s hat etwa 150 Filialen geschlossen, und die Neiman Marcus Group wurde kürzlich an die Muttergesellschaft von Saks Fifth Avenue verkauft.
Die Entscheidung, Nordstrom privat zu führen, bietet die Möglichkeit, notwendige strategische Veränderungen abseits des öffentlichen Blickfelds durchzuführen. Dies könnte dem Unternehmen helfen, sich auf stabilere Füße zu stellen und sich besser an die sich verändernden Marktbedingungen anzupassen. Die Nordstrom-Familie und ihre Partner sehen in dieser Neuausrichtung eine Chance, die Marke zu stärken und ihre Position im Einzelhandel zu festigen.
Ein weiterer Vorteil der Privatisierung ist die Flexibilität, die sie bietet. Ohne den Druck der Quartalsberichte und der Erwartungen der Aktionäre kann Nordstrom langfristige Strategien entwickeln und umsetzen, die auf die Verbesserung der Kundenerfahrung und die Anpassung an neue Technologien abzielen. Dies könnte entscheidend sein, um im Wettbewerb mit Online-Riesen wie Amazon zu bestehen.
Die Partnerschaft mit El Puerto de Liverpool, einem der größten Einzelhändler Mexikos, könnte Nordstrom zudem neue Märkte eröffnen und die internationale Präsenz stärken. Diese Zusammenarbeit könnte auch den Austausch von Best Practices und Innovationen im Einzelhandel fördern, was beiden Unternehmen zugutekommen würde.
Insgesamt stellt die Übernahme von Nordstrom durch die Familie und ihre Partner einen bedeutenden Schritt dar, der das Potenzial hat, das Unternehmen in eine neue Ära zu führen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen auf die Marktposition von Nordstrom auswirken werden, aber die Zeichen stehen auf Wachstum und Erneuerung.
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