MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein massiver Cyberangriff auf die Kryptowährungsbörse Bybit hat die Sicherheitslücken in der digitalen Finanzwelt erneut ins Rampenlicht gerückt. Der Angriff, der von der berüchtigten Hackergruppe TraderTraitor durchgeführt wurde, führte zu einem Verlust von 1,5 Milliarden Dollar und zeigt die zunehmende Raffinesse staatlich geförderter Cyberkriminalität.
Der jüngste Cyberangriff auf die Kryptowährungsbörse Bybit, bei dem 1,5 Milliarden Dollar gestohlen wurden, hat die Sicherheitslücken in der digitalen Finanzwelt erneut ins Rampenlicht gerückt. Der Angriff, der von der berüchtigten Hackergruppe TraderTraitor durchgeführt wurde, zeigt die zunehmende Raffinesse staatlich geförderter Cyberkriminalität. Safe{Wallet}, die Plattform, die von dem Angriff betroffen war, hat Google Cloud Mandiant beauftragt, eine forensische Untersuchung durchzuführen, um die genauen Umstände des Angriffs zu ermitteln.
Die Hackergruppe, auch bekannt als Jade Sleet, PUKCHONG und UNC4899, nutzte eine Schwachstelle in der Sicherheitsinfrastruktur von Safe{Wallet} aus. Sie kompromittierten den Laptop eines Entwicklers, um AWS-Sitzungstoken zu kapern und die Multi-Faktor-Authentifizierung zu umgehen. Diese ausgeklügelte Methode zeigt, wie wichtig es ist, die Sicherheitsmaßnahmen ständig zu aktualisieren und zu verbessern.
Der Angriff begann mit einem Social-Engineering-Trick, bei dem der betroffene Entwickler ein Docker-Projekt herunterlud, das mit einer schädlichen Domain kommunizierte. Diese Domain wurde nur zwei Tage vor dem Angriff registriert, was auf eine sorgfältige Planung der Hacker hinweist. Das Docker-Projekt war so konfiguriert, dass es eine zweite Schadsoftware namens PLOTTWIST ablegte, die den Angreifern dauerhaften Fernzugriff ermöglichte.
Besonders besorgniserregend ist, dass die Angreifer in der Lage waren, ihre Spuren zu verwischen, indem sie die Malware entfernten und die Bash-Historie löschten. Dies erschwert die Ermittlungen erheblich und zeigt die Notwendigkeit fortschrittlicherer Sicherheitslösungen. Die Nutzung von ExpressVPN-IP-Adressen und der Einsatz von Kali Linux deuten darauf hin, dass die Angreifer über umfassende Kenntnisse in der Offensive Security verfügen.
In der Folge des Angriffs hat Bybit Maßnahmen ergriffen, um die gestohlenen Gelder zurückzuverfolgen. Über 77 % der gestohlenen Mittel sind noch nachverfolgbar, während 20 % nicht mehr auffindbar sind und 3 % eingefroren wurden. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern hat dazu beigetragen, einen Teil der Gelder zu sichern. Dennoch bleibt ein Großteil der gestohlenen Kryptowährungen in Form von Bitcoin auf Tausenden von Wallets verteilt.
Dieser Vorfall unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Sicherheitsvorkehrungen in der Kryptowährungsbranche zu verstärken. Die zunehmende Komplexität der Angriffe erfordert eine kollektive Anstrengung der gesamten Branche, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass jede Transaktion das beabsichtigte Ergebnis liefert, was eine der größten Sicherheitsherausforderungen im Bereich der Web3-Technologien darstellt.
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