SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der spektakuläre Diebstahl von Kryptowährungen im Jahr 2019, bei dem 342.000 Ether im Wert von 50 Millionen US-Dollar von der südkoreanischen Börse Upbit entwendet wurden, hat nun eine offizielle Bestätigung der Täter erhalten.
Südkoreanische Behörden haben bestätigt, dass nordkoreanische Hackergruppen, darunter Lazarus und Andariel, hinter dem spektakulären Diebstahl von Kryptowährungen im Jahr 2019 stecken. Diese Gruppen sind bekannt für ihre hochentwickelten Cyberangriffe, die sich häufig gegen Finanzinstitutionen richten. Der Angriff auf Upbit, eine der größten Kryptowährungsbörsen Südkoreas, führte zur Entwendung von 342.000 Ether, die damals einen Wert von etwa 50 Millionen US-Dollar hatten. Heute, mit dem Anstieg des Ether-Preises, würde dieser Betrag über eine Milliarde US-Dollar betragen. Die Ermittlungen der südkoreanischen Nationalen Ermittlungsbehörde ergaben, dass die Hacker die gestohlenen Kryptowährungen über eine Vielzahl von internationalen Börsen gewaschen haben. Dabei wurden etwa 57 % der Ether über angeblich nordkoreanische Plattformen verkauft, während der Rest über 51 ausländische Börsen verteilt wurde. Diese komplexe Geldwäscheoperation zeigt die Raffinesse der Angreifer und die Herausforderungen, vor denen die Strafverfolgungsbehörden stehen. Die Bestätigung der nordkoreanischen Beteiligung ist ein bedeutender Schritt, da es das erste Mal ist, dass eine südkoreanische Behörde offiziell die Verantwortung Nordkoreas für einen solchen Cyberangriff anerkennt. Die Ermittler konnten die Beteiligung durch die Verfolgung von Krypto-Flüssen und IP-Adressen sowie durch die Analyse der Verwendung der nordkoreanischen Sprache und Informationen des FBI nachweisen. Trotz dieser Fortschritte bleiben viele Details der Hacking-Methoden geheim, um Nachahmungstäter abzuschrecken. Parallel zu diesen Enthüllungen steht Upbit selbst unter Beobachtung. Die südkoreanische Finanzaufsichtsbehörde hat bei einer Überprüfung der Geschäftslizenz von Upbit bis zu 600.000 mögliche Verstöße gegen die Vorschriften zur Kundenidentifizierung festgestellt. Diese Verstöße könnten erhebliche Geldstrafen nach sich ziehen und die Erneuerung der Geschäftslizenz der Börse gefährden. Die Vorwürfe umfassen die Annahme unscharfer Identifikationsdokumente, was die ordnungsgemäße Identifizierung der Nutzer erschwert. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen, denen sich Kryptowährungsbörsen in Bezug auf Sicherheit und regulatorische Compliance gegenübersehen. Die Verbindung zwischen Cyberkriminalität und regulatorischen Verstößen unterstreicht die Notwendigkeit robusterer Sicherheitsmaßnahmen und strengerer Kontrollen in der Branche. Experten warnen, dass ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen und regulatorische Aufsicht weitere Angriffe und Verstöße unvermeidlich sind. Die Zukunft der Kryptowährungsbranche hängt entscheidend davon ab, wie gut sie in der Lage ist, solche Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren.
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