WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Vorstoß haben nordamerikanische Graphitproduzenten die US-Regierung aufgefordert, drastische Zölle auf chinesische Graphitlieferanten zu erheben. Diese Forderung zielt darauf ab, gegen das vorzugehen, was als unfaire Handelspraktiken Chinas bezeichnet wird. Die vorgeschlagenen Zölle könnten bis zu 920 % betragen und sollen die Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen verringern.
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Die Forderung nach hohen Zöllen auf chinesische Graphitlieferungen ist Teil eines größeren Bestrebens westlicher Länder, die Kontrolle Chinas über kritische Mineralien zu reduzieren. Graphit spielt eine zentrale Rolle in der Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge, und China dominiert sowohl die Produktion von natürlichem als auch synthetischem Graphit. Diese Dominanz hat in den letzten Jahren zu Spannungen geführt, insbesondere da China die Exporte in die USA weiter erschwert hat.
Die American Active Anode Material Producers, eine Vereinigung nordamerikanischer Graphitproduzenten, hat das US-Handelsministerium und die International Trade Commission aufgefordert, die chinesischen Exportpraktiken zu überprüfen. Sie argumentieren, dass chinesische Unternehmen unter Bedingungen arbeiten, die es ihnen ermöglichen, die Produktion schnell und kostengünstig zu steigern, was zu einem unfairen Wettbewerb führt.
Ein bestehender Zollsatz von 25 % auf die meisten chinesischen Graphitprodukte wird von der Vereinigung als unzureichend angesehen. Sie behaupten, dass dieser Satz von den chinesischen Wettbewerbern leicht absorbiert werden kann, ohne deren Marktanteil zu gefährden. Die vorgeschlagenen Zölle von bis zu 920 % sollen diese Lücke schließen und die Wettbewerbsbedingungen ausgleichen.
Allerdings gibt es innerhalb der Branche auch Stimmen, die vor den möglichen negativen Auswirkungen solcher Zölle warnen. Einige Unternehmen, die auf kritische Mineralien angewiesen sind, befürchten, dass hohe Zölle die Kosten für die gesamte Lieferkette erhöhen könnten. Jervois Global, ein Unternehmen, das kürzlich eine Kobaltmine in den USA schließen musste, bevor sie eröffnet wurde, plädiert für alternative Maßnahmen. Sie schlagen vor, dass Hersteller verpflichtet werden sollten, westliche Metalle zu kaufen, anstatt pauschale Zölle zu erheben.
Der designierte Präsident Donald Trump hat in der Vergangenheit mit umfassenden Strafzöllen auf chinesische Produkte gedroht. Seine Berater haben ihm geraten, Zölle auf alle ausländischen kritischen Mineralien zu erheben, um die heimische Produktion zu fördern. Diese Politik könnte weitreichende Auswirkungen auf die globale Lieferkette haben und die Beziehungen zwischen den USA und China weiter belasten.
Die Diskussion über Zölle und Handelspraktiken ist Teil eines größeren geopolitischen Spiels, bei dem es um die Kontrolle über kritische Ressourcen geht. Während einige Unternehmen auf Zölle setzen, um ihre Marktposition zu stärken, suchen andere nach Wegen, um die Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen zu verringern, ohne die globalen Handelsbeziehungen zu gefährden.
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