MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Peter Thiel sieht in der Künstlichen Intelligenz eine größere Bedrohung für Mathematiker als für Autoren, und weist auf eine mögliche Neuausrichtung der gesellschaftlichen Wertschätzung hin.
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Während eines Interviews mit dem Moderator Tyler Cowen erörterte der Tech-Milliardär Peter Thiel, Mitbegründer von Paypal und Investor in KI-unternehmen wie Palantir, die zukünftigen Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz. Thiel, der auch durch seine Leidenschaft für Schach bekannt ist, argumentierte, dass die fortschreitende Entwicklung großer Sprachmodelle wie ChatGPT insbesondere für Mathematiker eine Herausforderung darstellt.
„Mein Gefühl sagt mir, dass es den Mathematikern viel schlechter gehen wird als den Wort-Leuten“, erklärte Thiel. Er verweist auf Prognosen, die davon ausgehen, dass KI-Modelle in der Lage sein werden, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre alle Aufgaben der US-Matheolympiade zu lösen. Dies würde nicht nur den Bereich der Mathematik, sondern auch das Bildungssystem tiefgreifend verändern.
Thiel sprach auch über historische Perspektiven und wie verschiedene Kulturen entweder der Mathematik oder der Schriftkultur Priorität eingeräumt haben. Er kritisierte dabei die heutige Fokussierung des Silicon Valleys auf mathematische Fähigkeiten, welche er als überbewertet ansieht. „Warum überhaupt Mathematik? Warum nicht einfach Schach?“, fragte Thiel und bezog sich dabei auf seine eigene Vergangenheit, die durch die Entwicklung der Computertechnologie eine Neuausrichtung erlebte.
In seinen abschließenden Bemerkungen deutete Thiel an, dass die Künstliche Intelligenz möglicherweise eine notwendige Neubewertung von Fähigkeiten und Kompetenzen in unserer Gesellschaft herbeiführen könnte. „Ist das nicht das, was mit der Mathematik passieren wird? Und ist das nicht eine längst überfällige Neugewichtung unserer Gesellschaft?“, schloss er das Gespräch.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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