MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nikola, das bekannte Elektro-Lkw-Startup, steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Nach der Einreichung eines Insolvenzantrags nach Chapter 11 plant das Unternehmen, sein gesamtes Geschäft bis April zu verkaufen. Diese Entwicklung markiert das Ende eines Unternehmens, das in den letzten Jahren von Skandalen und finanziellen Schwierigkeiten geplagt war.
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Die Nachricht, dass Nikola sein gesamtes Geschäft bis April verkaufen möchte, hat in der Branche für Aufsehen gesorgt. Das Unternehmen, das einst als Pionier im Bereich der Elektro-Lkw galt, hat in den letzten Jahren mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Der Gründer Trevor Milton wurde wegen mehrfachen Wertpapierbetrugs verurteilt, was das Vertrauen in das Unternehmen erheblich erschütterte.
Während einer Anhörung im Insolvenzverfahren in Delaware erklärten die Anwälte von Nikola, dass bereits mindestens drei potenzielle Käufer Interesse bekundet haben. Diese wurden jedoch nicht namentlich genannt. Nikola plant, weitere Angebote einzuholen, wobei die Frist für die Einreichung voraussichtlich Ende März liegt. Sollte sich kein Käufer für das gesamte Unternehmen finden, wird Nikola versuchen, seine Vermögenswerte in Teilen zu verkaufen, um die über eine Milliarde Dollar an Verbindlichkeiten zu decken.
In den Monaten vor der Insolvenz hatte Nikola bereits versucht, sich zu verkaufen. CEO Stephen Girsky erklärte, dass das Unternehmen mit Goldman Sachs zusammenarbeitete und 22 potenzielle Käufer im Bereich der Lkw-Herstellung und Transportlogistik ansprach. Zwei internationale Automobilhersteller zeigten Interesse, zogen sich jedoch letztlich zurück. Auch Gespräche mit 24 Finanzinvestoren verliefen ergebnislos, da die Rückmeldungen zeigten, dass eine Sanierung von Nikola zu kostspielig wäre.
Im Dezember 2024 führte Nikola Gespräche mit einem weiteren internationalen Fahrzeughersteller, doch auch dieser potenzielle Käufer zog sich nach einer intensiven Due-Diligence-Prüfung zurück. Diese Entwicklungen führten letztlich zur Entscheidung, Insolvenz anzumelden und das Unternehmen zum Verkauf anzubieten.
Aktuell befindet sich Nikola in aktiven Gesprächen mit mindestens drei Interessenten, die das Unternehmen vollständig übernehmen möchten. Parallel dazu werden einige der wertvollsten Vermögenswerte, wie die Fabrik in Coolidge, Arizona, zum Verkauf angeboten. Die Anwälte von Nikola erwarten, dass der Verkaufsprozess reibungslos verlaufen wird, da das Interesse potenzieller Käufer seit der Insolvenzanmeldung gestiegen ist.
Während der Anhörung gab es nur minimale Meinungsverschiedenheiten, hauptsächlich über die Geschwindigkeit des Insolvenzverfahrens. Nikola drängt auf einen schnellen Prozess, da das Unternehmen nur noch über etwa 47 Millionen Dollar in bar verfügt. Ein schneller Verkauf ist auch im Interesse einer Gruppe von Aktionären, die Nikola vor über vier Jahren verklagt hatten und kürzlich eine Sammelklage gewonnen haben. Diese Aktionäre haben eine Forderung von rund 13 Millionen Dollar im Insolvenzverfahren.
Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Zukunft von Nikola sein. Sollte das Unternehmen keinen Käufer finden, der bereit ist, das gesamte Geschäft zu übernehmen, könnte dies das endgültige Aus für das einst vielversprechende Elektro-Lkw-Startup bedeuten.
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