LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein wegweisendes Urteil eines britischen Arbeitsgerichts hat die Modekette Next in den Fokus der Diskussion um Lohngerechtigkeit gerückt. Die Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für die gesamte Einzelhandelsbranche haben.
Die britische Modekette Next steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, nachdem ein Arbeitsgericht das Unternehmen wegen geschlechtlicher Diskriminierung verurteilt hat. Der Fall dreht sich um die ungleiche Bezahlung von weiblichen Angestellten in den Filialen im Vergleich zu den männlichen Lagerarbeitern. Diese Entscheidung könnte Next zu Nachzahlungen in Höhe von 30 Millionen Pfund zwingen und hat bereits die Aufmerksamkeit anderer Einzelhändler auf sich gezogen.
Next hatte die Gehaltsunterschiede mit marktkonformen Löhnen gerechtfertigt. Doch unabhängige Gutachter kamen zu dem Schluss, dass die Tätigkeiten der beiden Rollen vergleichbar sind. Dies verdeutlicht die Komplexität der Problematik, Gehaltsunterschiede aufgrund des Geschlechts zu beseitigen. In Großbritannien ist es seit Jahren gesetzlich verboten, Menschen für die gleiche Arbeit unterschiedlich zu bezahlen. Der Fall könnte jedoch die Verantwortung der Arbeitgeber erweitern, bestehende Rollen zu bewerten und zu gewichten.
Im Hinblick auf die EU-Richtlinie zur Lohngerechtigkeit, die 2026 in Kraft tritt, stehen Unternehmen vor neuen Transparenzpflichten. Zukünftig sollen Details zu Gehältern für ähnliche Jobs veröffentlicht werden. Dies könnte Debatten über die Bewertungskriterien für Rollen entfachen. Der Trend zu größerer Lohntransparenz könnte jedoch auch zu unbeabsichtigten Effekten führen, wie etwa starren Gehaltsstrukturen oder einer Verlagerung zu nicht-finanziellen Vergütungsformen.
Studien legen nahe, dass Lohntransparenz innerhalb von Organisationen Gehaltsunterschiede verringern kann. Ein Bericht des britischen Finanzministeriums empfiehlt, Jobanzeigen mit Gehaltsbändern zu versehen und Gehaltshistorien aus dem Bewerbungsprozess auszuschließen. Die Förderung einer vielfältigeren Belegschaft wird als eine Möglichkeit zur Verringerung der geschlechtsspezifischen Lohnlücke erachtet.
Seit 2017 sind britische Arbeitgeber verpflichtet, die Lohngleichheit zu berichten. Dennoch bleibt die Maßnahme meist auf bloße Compliance beschränkt, ohne dass eine signifikante Verantwortlichkeit zur Schließung der Lücke besteht. Die Diskussion um Ethnizitäts-Lohnlücken zeigt weitere potenzielle Erweiterungen der Berichtspflichten an.
Die Fortschritte hinken nicht nur in Großbritannien, sondern auch international hinterher, auch wenn Berichterstattung und Maßnahmen stark variieren. Die Regierung wird dazu aufgefordert, klare Empfehlungen und Reformen bereitzustellen, um die Berichterstattung tatsächlich wirkungsmächtig zu machen. Unternehmen, die aktiv gegen die Lohnlücke vorgehen, profitieren sichtbar von höherer Mitarbeiterbindung und gesteigerter Innovationskraft.
Kritiker warnen, dass ein Desinteresse an der moralischen Verpflichtung das Problem nur weiter verschärfen und Vorurteile in der Gesellschaft sichtbar machen könnte.
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