NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung einer City-Maut in New York, die als Pilotprojekt gestartet war, wurde von der US-Regierung abrupt beendet. Diese Entscheidung hat weitreichende Diskussionen über die Zukunft der Verkehrsregulierung in urbanen Zentren ausgelöst.
Die City-Maut in New York, die Anfang Januar als Pilotprojekt eingeführt wurde, ist von der US-Regierung gestoppt worden. Verkehrsminister Sean P. Duffy bezeichnete die Maut als „rückständig und unfair“, was zu einer kontroversen Debatte über die Verkehrsregulierung in urbanen Gebieten führte. Die Maut sollte ursprünglich dazu dienen, den Verkehr in Manhattan zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern, indem Autofahrer eine Gebühr zahlen mussten, um in die Innenstadt zu fahren.
Die Entscheidung, das Projekt zu beenden, wurde in einem Brief an die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, mitgeteilt. Die Vereinbarung, die am 21. November 2024 getroffen wurde, sah vor, dass die meisten Autofahrer in Manhattan unterhalb der 60th Street eine Gebühr von 9 US-Dollar pro Tag zahlen müssten, während Lastwagen und Reisebusse 22 Dollar zahlen sollten. Die Bundesstraßenverwaltung hat angekündigt, gemeinsam mit den Projektträgern an einer geordneten Abschaffung der Maut zu arbeiten.
Die Einführung der City-Maut war von Anfang an umstritten. Es gab Proteste und Klagen von Politikern, Taxifahrern und Anwohnern. Auch der benachbarte Bundesstaat New Jersey versuchte, die Maut zu verhindern. Das Projekt sollte ursprünglich im Sommer 2024 starten, begann jedoch mit Verspätung und einem reduzierten Tarif von ursprünglich 15 Dollar. Die Einnahmen von geschätzt einer Milliarde Dollar sollten in den Ausbau und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in New York investiert werden.
Das US-Verkehrsministerium begründete die Beendigung des Projekts damit, dass es vielen Fahrern in diesem großen urbanen Raum keine gebührenfreie Option biete. Zudem sei der Mautsatz in erster Linie festgelegt worden, um Einnahmen zu generieren, statt zu einer Verringerung der Staus zu führen. Damit widerspreche das Pilotprojekt dem eigentlichen Zweck der Staureduzierung.
Verkehrsminister Duffy kritisierte das Projekt scharf und bezeichnete es als „Schlag ins Gesicht für die amerikanische Arbeiterklasse und Kleinunternehmer“. Er argumentierte, dass Pendler, die das Autobahnsystem nutzen, um nach New York City zu gelangen, den Bau und die Verbesserung dieser Autobahnen bereits durch die Zahlung von Benzinsteuern und anderen Steuern finanziert hätten. Das Programm schade auch kleinen Unternehmen in New York.
Die New Yorker Nahverkehrsbehörde plant laut Medienberichten, gegen die Abschaffung der Maut zu klagen. Sie argumentiert, dass die Maut eine notwendige Maßnahme zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens und zur Verbesserung der Luftqualität sei. Die Debatte über die City-Maut in New York wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen Städte weltweit stehen, wenn es darum geht, den Verkehr zu regulieren und gleichzeitig die Interessen der Anwohner und Pendler zu berücksichtigen.
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