Neues LSD-Derivat JRT: Hoffnung für Schizophreniebehandlung ohne Halluzinationen

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein innovatives LSD-Derivat namens JRT könnte die Behandlung von Schizophrenie revolutionieren, indem es die neuroplastischen Vorteile von LSD nutzt, ohne dabei Halluzinationen hervorzurufen.

Die Entwicklung von JRT, einem neuen LSD-Derivat, könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Schizophrenie und anderen neuropsychiatrischen Erkrankungen darstellen. Forscher der University of California, Davis, haben durch die gezielte Veränderung von nur zwei Atomen in der Molekülstruktur von LSD eine Verbindung geschaffen, die die neuroplastischen Effekte des Psychedelikums beibehält, jedoch ohne die halluzinogenen Risiken. Diese Entdeckung könnte den Weg für sicherere Behandlungen ebnen, die auf die Reparatur von Gehirnschäden abzielen, ohne die Wahrnehmung zu beeinträchtigen.

In präklinischen Studien an Mäusen zeigte JRT vielversprechende Ergebnisse: Es förderte das Wachstum von Synapsen und Dendriten und verbesserte die kognitive Flexibilität, was entscheidende Herausforderungen in der Schizophreniebehandlung adressiert. Bemerkenswert ist, dass JRT keine halluzinogenen Verhaltensweisen oder genexpressionsbedingte Veränderungen hervorrief, die typischerweise mit LSD in Verbindung gebracht werden. Diese Eigenschaften machen JRT zu einem potenziellen Kandidaten für die Behandlung von Schizophrenie, wo herkömmliche Psychedelika aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht verschrieben werden.

Die chemische Modifikation von LSD zu JRT wurde von einem Team um David E. Olson, Direktor des Instituts für Psychedelika und Neurotherapeutika an der UC Davis, durchgeführt. Olson betont, dass diese Entwicklung zeigt, wie psychedelische Substanzen als Ausgangspunkt für die Schaffung besserer Medikamente genutzt werden können. Die Fähigkeit von JRT, neuronales Wachstum zu fördern, ohne psychotische Symptome zu verstärken, könnte auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen von Nutzen sein.

Die Synthese von JRT war ein komplexer Prozess, der über fünf Jahre in Anspruch nahm. Das Molekül wurde nach Jeremy R. Tuck benannt, einem ehemaligen Doktoranden in Olsons Labor, der maßgeblich an der ersten Synthese beteiligt war. Die Forschungsergebnisse, veröffentlicht in den Proceedings of the National Academy of Sciences, unterstreichen die Bedeutung von JRT als potenzielles Therapeutikum für Erkrankungen, bei denen der Einsatz von Psychedelika bisher ausgeschlossen war.

JRT zeigt eine hohe Selektivität für Serotoninrezeptoren, insbesondere 5-HT2A-Rezeptoren, die entscheidend für das Wachstum von Kortexneuronen sind. Diese Selektivität könnte erklären, warum JRT so wirksam ist, ohne die negativen Nebenwirkungen von LSD zu verursachen. Darüber hinaus zeigte JRT eine antidepressive Wirkung, die 100-mal stärker war als die von Ketamin, einem der derzeit schnell wirkenden Antidepressiva.

Die Forscher arbeiten derzeit daran, JRT in anderen Krankheitsmodellen zu testen und seine Synthese weiter zu optimieren. Die Aussicht, dass JRT die negativen und kognitiven Symptome der Schizophrenie wirksam behandeln könnte, ist besonders vielversprechend, da bestehende Behandlungen oft nur begrenzte Erfolge zeigen. Die Entwicklung von JRT könnte somit einen neuen Weg in der Behandlung von Schizophrenie und anderen neuropsychiatrischen Erkrankungen eröffnen.

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