GENF / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um zukünftige Gesundheitskrisen besser zu bewältigen. Mit einem neuen Pandemievertrag sollen chaotische Zustände wie während der Corona-Pandemie vermieden werden.
Die Corona-Pandemie hat die Welt in eine beispiellose Gesundheitskrise gestürzt, die nicht nur Millionen von Menschenleben forderte, sondern auch die globalen Wirtschaftssysteme ins Wanken brachte. Um solche Szenarien in Zukunft zu verhindern, haben sich die Mitgliedsländer der WHO auf einen Pandemievertrag geeinigt. Dieser Vertrag zielt darauf ab, die Beschaffung von Schutzmaterialien zu koordinieren und eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen sicherzustellen.
Der Vertrag, der im Mai bei der WHO-Jahrestagung verabschiedet werden soll, tritt erst in Kraft, wenn ihn 60 Länder ratifiziert haben. Dies könnte aufgrund noch ausstehender Verhandlungen in Unterpunkten mindestens zwei Jahre dauern. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus und der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichneten die Einigung als historisch. Lauterbach betonte, dass der schnelle Austausch von DNA-Sequenzen neuer Erreger die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass lokale Ausbrüche nicht zu globalen Pandemien eskalieren.
Die Europäische Union sieht in dem Vertrag eine Stärkung der Kapazitäten zur Pandemieprävention und -vorsorge. EU-Kommissar Olivér Várhelyi unterstrich die Bedeutung von Solidarität und Multilateralismus, während die amtierende Entwicklungsministerin Svenja Schulze die Notwendigkeit betonte, gegen den Trend zu nationalen Alleingängen vorzugehen.
Ein zentrales Element des Vertrags ist die Verpflichtung der Länder, ihre Gesundheitssysteme zu stärken und die Überwachung des Tierreichs zu verbessern, um Krankheitsausbrüche frühzeitig zu erkennen. Zudem sollen alle Länder Zugang zu Schutzmaterial, Medikamenten und Impfstoffen erhalten, wobei Gesundheitspersonal prioritär versorgt werden soll.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Technologietransfer. Pharmaunternehmen sollen ihr Know-how teilen, damit auch in ärmeren Ländern Medikamente und Impfstoffe produziert werden können. Im Gegenzug sollen sie zehn Prozent ihrer Produktion an die WHO spenden und weitere zehn Prozent zu günstigen Preisen abgeben. Diese Modalitäten müssen noch ausgehandelt werden.
Die Verhandlungen waren von Kompromissen geprägt. Afrikanische Länder forderten strengere Auflagen im Pabs-System und klarere Zusagen für Finanzierungshilfen, während europäische Verhandler stärkere Präventionsmaßnahmen bevorzugten. Trotz dieser Herausforderungen ist der Vertrag ein wichtiger Schritt, um die Welt besser auf zukünftige Pandemien vorzubereiten.
Gegen den Vertrag gibt es jedoch auch Widerstand. In sozialen Netzwerken kursieren Verschwörungstheorien, die behaupten, die WHO könne bei der nächsten Pandemie Zwangsmaßnahmen anordnen. Dies wird im Vertragstext ausdrücklich verneint. Die WHO kann keine innerstaatlichen Maßnahmen anordnen, und der Vertrag gilt nur in Ländern, die ihn ratifizieren.
Die USA haben sich unter der Regierung von Donald Trump aus den Verhandlungen zurückgezogen und ihren Austritt aus der WHO angekündigt, der 2026 wirksam wird. Auch Argentinien hat sich dem Konsens über den Vertragstext nicht angeschlossen. Dennoch bleibt die WHO mit 194 Mitgliedsländern eine zentrale Institution in der globalen Gesundheitsvorsorge.
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